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Alltagswelten einer Industriestadt

Fotografien von Maria und Hans Roden

"Roden-Press" hieß die Bildagentur von Maria und Hans Roden, die von Kriegsende bis in die 1970er hinein in Mannheim arbeiteten. Ihre sehenswerten Fotografien fangen sowohl das Stadtbild als auch das Arbeits- und Freizeitleben der Mannheimerinnen und Mannheimer in der Nachkriegszeit ein.

Laufzeit (verlängert): 23. Januar bis 28. Juni 2020 | Di, Do bis So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr, Mo geschlossen
Alltagswelten einer Industriestadt. Fotografien von Maria und Hans Roden

„Roden-Press“ hieß die Bildagentur von Maria und Hans Roden, die von Kriegsende bis in die 1970er hinein in Mannheim arbeiteten. Im Unterschied zu anderen Pressefotografen lag ihr Augenmerk weniger auf Prominenten und Ereignissen als auf Alltäglichem und Kuriosem des städtischen Lebens. Ihre sehenswerten Fotografien fangen sowohl das Stadtbild als auch das Arbeits- und Freizeitleben der Mannheimerinnen und Mannheimer in der Nachkriegszeit ein.

Biographisches zu Maria und Hans Roden:

Hans Roden (1904-1977) wurde in Krotoschin (Provinz Posen, heute Polen) geboren, Kindheit und Jugend verlebte er in Berlin, Frankfurt an der Oder und Dessau. Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete er ab 1934 als Text- und Bildwerber für die Dessauer Junkers-Werke. Von dort wechselte er 1937 zur IG-Farben nach Bitterfeld, 1939 schließlich als Werbeleiter nach Ludwigshafen, womit er seinen Wohnsitz nach Mannheim verlegte.

Als Sohn eines Reichswehroffiziers sympathisierte er schon in jungen Jahren mit nationalistischem Gedankengut. In den 1930er Jahren trat er bereits unter dem Namen Hans "Roden" als Herausgeber mehrerer antikommunistischer Propagandabücher in Erscheinung. Einem Antrag auf Namensänderung von Rosenbaum zu Roden wurde im Oktober 1936 in Dessau stattgegeben. Mitglied der NSDAP war Hans Roden nicht. Die wenigen Informationen über seinen Werdegang lassen dennoch auf gute Kontakte zu hochrangigen Vertretern der nationalsozialistischen Herrschaft schließen. Vor einer Einberufung zur Wehrmacht blieb er verschont. Ab Juni 1944 wurde er schließlich als Bildberichter des Deutschen Roten Kreuzes eingesetzt. Durch die Spruchkammer als "unbelastet" eingestuft, konnte Roden mit seiner "Roden-Press" eine neue Existenz als freier Journalist im Nachkriegs-Deutschland aufbauen.

1947 heiratete er die in Mannheim geborene Kaufmannstochter Maria Roden, geb. Volz, (1920-1998), die in der Agentur ihres Mannes Aufgaben übernahm und die zahlreichen Reisen des kinderlos bleibenden Paares organisierte. Das Fotografieren brachte Maria sich 1950 selbst bei, als Hans aufgrund einer schweren Erkrankung über Monate ans Bett gefesselt war. Fortan steuerte sie zahlreiche Aufnahmen bei, wobei heute nicht mehr zugeordnet werden kann, von wem der beiden die Fotos jeweils stammen. Nach dem Tod Hans Rodens arbeitete Maria alleine weiter, privat engagierte sie sich zeitlebens im Vorstand des Frauenvereins der altkatholischen Gemeinde.

Ausstellungsteam

  • Projektleitung
    Andreas Mix und Dr. Susanne Schlösser
  • Kurator*in
    Michael Jendrek
  • Ausstellungsdesign
    Regina Hauber, Mannheim
  • Zugang barrierefrei

  • Eintritt: 4.00 EUR
  • ermäßigt: 2.00 EUR
  • Kombiticket mit Speer-Ausstellung: 6.00 EUR
  • Kombiticket mit Speer-Ausstellung ermäßigt: 3.00 EUR