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Duftige Blütenträume unter der Frühlings-Sonne

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bunter Screenshot aus einem Privatfilm, der den Blumencorso im April 1969 zeigt

"Blumen-Corso 1963 – Höhepunkt des Jubel-Maimarktes 1963. Die Quadrate platzen fast aus den Nähten. Die Mannheimer strömen in hellen Scharen. Und nicht nur die Mannheimer. Aus allen Richtungen wälzt sich eine Flut lackglänzender Autos in die Stadt.

(...) Auf der Rhein geht’s besonders eng her. (Wir brauchen doch bald die Nordbrücke!) In Zweier- und Dreierreihen, Stoßstange an Stoßstange kurven die Pfälzer in die Borelly-Schneckennudel, passieren sie schubweise die Ampeln und Polizei-Dirigenten. Der Blumen-Corso, eine Bürgerinitiative der "Werbegemeinschaft" erweist sich als einzigartige Attraktion. Von Jahr zu Jahr mehr. Er stellt fast alle anderen lokalen Ereignisse in den Schatten, 200.000 Besucher schätzt die Polizei. Soviel sind es mindestens. Sie werden auch diesmal nicht enttäuscht. Was da unter der milden Frühlingssonne über den Mannheimer Asphalt rollt ist duftig, heiter, beschwingt. Klein-Nizza nennen’s die Mannheimer bescheiden. Dabei ist es – für unsere gemäßigte Zone – schon großartig. Zwei Kilometer lang ist die Blumenparade, vier Kilometer lang ist ihr Weg. Die Phantasie der Dekorateure treibt traumhafte Blüten. All' die großen und kleinen Wagen sind mit Liebe gestaltet. Dazu Musik, strahlende Mannequins und urwüchsige Trachtengruppen aus Kurpfalz, Odenwald und Schwarzwald."

So leitet der Mannheimer Morgen unter dem Titel "Duftige Blütenträume unter der Frühlings-Sonne" seinen nahezu ganzseitigen Artikel über den Blumen-Corso vom 28.04.1969 ein, der das 350. Jubiläum des Maimarkts feiert. Doch wie schon der Mannheimer Morgen richtig bemerkt, ist der Corso selbst schon ein lokales Ereignis und bekam mit dem Herbst-Corso eine kleine Schwester.

Nach dem Herbst-Corso von 1971 fanden die Blumenumzüge aus finanziellen Gründen allerdings ein Ende.

Der folgende Auszug stammt aus einem Privatfilm, der dem MARCHIVUM von Burkhard Sostmann als Schenkung überlassen wurde.

 

alles zum Thema: Archivschätze, Blumencorso

Ein Koffer voller Kostbarkeiten - der Nachlass Hecht

Charlotte Hecht, die Enkelin von Helene und Felix Hecht, stirbt 1997 im Alter von 90 Jahren in München. In ihrem Besitz befinden sich leider nur noch wenige, dafür aber umso wertvollere Unterlagen ihrer Großeltern, die ab 1875 zu den wichtigen Mäzenen des Mannheimer Kulturlebens zählen. In einem unscheinbaren Koffer erreichen diese hochkarätigen Unterlagen, die mit Hilfe einer Spende der Heinrich-Vetter-Stiftung angekauft werden, 1998 das Mannheimer Stadtarchiv.

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