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Gertrud Beinling

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Kreativität im Kindergarten
Frau vor einer Brücke mit Wasser

Gertrud Beinling war Bildhauerin und Erzieherin. Ihre zweite Profession hatte einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf ihre Bildhauerei. Zudem konnte sie sich die künstlerische Arbeit durch die Tätigkeit als Erzieherin erst leisten.
Der Nachlass der Bildhauerin befindet sich seit 2018 als Digitalisat im MARCHIVUM.

Die Originalunterlagen befinden sich noch bei der Familie und wurden dem MARCHIVUM zur Digitalisierung überlassen. Die Unterlagen wurden Seite für Seite in hochauflösender Qualität gescannt und als Digitales Objekt in das digitale Magazin DIMAG übernommen. In diesem digitalen Magazin können Unterlagen gesichert und unter den aktuellsten Archivstandards gespeichert werden.

Beim Nachlass selbst handelt es sich um einen Teilnachlass mit zwei Alben, die die Künstlerin selbst für ihre Verwandten angelegt hat. Das Spannende daran: sie mischt private Aufnahmen, Aufnahmen ihrer Arbeiten, Zeitungsausschnitte und andere Unterlagen mit persönlichen Anmerkungen.

Plastik "Die Sternsinger" von Gertrud Beinling

Gertrud Beinling wird 1898 in Bergkirchen geboren. 1914 zieht sie nach Mannheim und macht am Fröbelseminar die Ausbildung zur Erzieherin. Ab 1925 hat sie einen Halbtagskindergarten in ihrer Privatwohnung. Ihren künstlerischen Unterricht beginnt sie 1932 und arbeitet besonders an Büsten und Kinderplastiken. Diese Ausbildung kann sie in Mannheim, aber auch in Karlsruhe, Rom, Wien und Salzburg vorantreiben. Bei einem Bombentreffer auf ihre Wohnung im Jahre 1943 verliert sie viele ihrer Arbeiten. In Heidelberg betreibt sie daraufhin einen Kindergarten, denn nach mehreren Unfällen kann sie zunächst nicht mehr künstlerisch tätig sein. 1950 kehrt sie nach Mannheim zurück und betreibt wieder einen Halbtagskindergarten um sich das künstlerische Schaffen zu finanzieren. Gertrud Beinling stirbt 1988 in Mannheim.

Gertrud Beinling in der Villa Massimo

Ihr Werk umfasst u.a. Porträtbüsten von Hölscher, Wiemann, Klöpfer und Kinderplastiken. Auch eine Porträtbüste von Wilhelm Furtwängler, dem Mannheimer Ehrenbürger und ersten Kapellmeister des Nationaltheaters ist Teil ihres Werks. Sie arbeitet an der Zentaurengruppe aus Muschelkalk am Wasserturm mit und ihre Anatomiestudie von Kindergrößen wird von der Stadt erworben. Diese befindet sich im Besitz der Kunsthalle. Für die Studie bietet sich der Beruf als Kindergärtnerin geradezu an. Beinling kann die Kinder und ihre Größen in verschiedenen Altersstufen beobachten.

Beinling bei der Arbeit, Ausschnitt aus dem Nachlass (33/2018_00001_DO)

Der Teilnachlass im MARCHIVUM ist ein wichtiger Bestand zum Leben und der Arbeit von Gertrud Beinling. Die handschriftlichen Notizen lassen Rückschlüsse auf ihre Arbeit und ihr Leben zu. Die Fotos zeigen vielfach die Arbeiten von Gertrud Beinling, aber auch die Künstlerin bei der Arbeit.
1996 beschließt der Gemeinderat eine Straße nach Gertrud Beinling zu benennen und so findet man heute in Neuhermsheim den Gertrud-Beinling-Weg.

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Rudi Baerwind

Enfant terrible der Mannheimer Gesellschaft

Als der Künstler Rudi Baerwind am 12. November 1982 in seiner Geburtsstadt Mannheim verstirbt, heißt es in einem Nachruf des Mannheimer Morgen: „Man kann Baerwind nicht wie irgendeinem Künstler einen Nachruf widmen. Mit ihm ist etwas anderes und mehr fortgegangen als ein Maler, ein Galerist auch, ja mehr selbst als eine Person – Baerwind war im kulturellen Leben Mannheims ein unersetzbarer Faktor. Ein Original. Ein Kauz. Pan.“
In der Tat: Baerwind gilt schon zu Lebzeiten als Enfant terrible, das mit seinem eruptiven, expressiven Temperament und seiner exzessiven Lebensweise gleichermaßen fasziniert und schockiert.

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Jakob Sommer - "Kämpfer für Menschenwürde"

Sein Leben hatte er den Menschen in Mannheim und den Arbeiterrechten gewidmet. Als aufrechter und toleranter Mann blieb er den Mannheimerinnen und Mannheimer in Erinnerung. Er stand mit Leidenschaft für seine Überzeugungen ein, konnte aber auch die Meinungen und Argumente anderer anerkennen. Als "Kämpfer für Toleranz und Gerechtigkeit", aber auch als "Mann des Ausgleichs", so charakterisierte Oberbürgermeister Hermann Heimerich seinen Freund Jakob Sommer bei dessen Beerdigung (Allgemeine Zeitung, 16.3.1955).

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