Wir hatten das Vergnügen, ein Gespräch mit Professor Manfred Fath zu führen, der über zwei Jahrzehnte hinweg als Direktor die Kunsthalle leitete. Es war ungemein interessant, Dinge aus seiner Sicht zu erfahren, und darüber hinaus ein sehr amüsantes Gespräch, da Herr Fath über eine gehörige Portion Selbstironie verfügt.
"Der ausgesparte Mensch, Aspekte der Kunst der Gegenwart" hieß die weit über Mannheim hinaus beachtete Ausstellung in der Kunsthalle, die am 13.12.1975 eröffnet wurde und bis zum 08.02.1976 lief.
In den 1920er Jahren hatte es von reaktionärer Seite immer wieder Angriffe auf die moderne Sammlungspolitik des Direktors der Kunsthalle Mannheim Gustav Friedrich Hartlaub gegeben. Nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten im Jahr 1933 gipfelten diese Attacken nicht nur in der Diffamierung der von Hartlaub und seinem Amtsvorgänger Fritz Wichert angekauften Kunst, sondern auch in Hartlaubs unverzüglicher Entlassung.
Die "Goldenen Zwanzigerjahre" waren eine Epoche voller Widersprüche: eine Zeit des Aufbruchs, des technischen Fortschritts, aber auch der Arbeitslosigkeit und des politischen Niedergangs, der schließlich in die Diktatur führte. Eine Zeit, in der sich in der bildenden Kunst, aber auch in Architektur, Design und Literatur neue Ausdrucksformen entwickelten, die unter dem Begriff "Neue Sachlichkeit" subsumiert wurden.
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