„Über, unter, um uns herum Wasser, Wasser und nochmals Wasser!“ - Jens Baggesen erlebte Mannheim während des Hochwassers 1789, wodurch er einige Tage in der Stadt festsaß: „Wären hier nicht der Dichter Iffland, der Philosoph Dufresne und insbesondere die Sängerin Madame Beck, wäre es hier vor Langeweile nicht auszuhalten, seitdem wir schlechterdings nicht aus der Mitte der Stadt herauskommen können, denn Rhein und Neckar und dazu ein Wolkenbruch haben sämtliche Brücken, Tore und die hinausführenden Straßen unter Wasser gesetzt.“
Vom 13. bis 15. April 1788 war der spätere amerikanische Präsident Thomas Jefferson im „Pfälzer Hof“ am Paradeplatz zu Gast. Er absolvierte ein strammes „Touristen-Programm“: Heidelberg mit Schloss und „Großem Fass“, Schwetzingen mit Schlossgarten, einige Sehenswürdigkeiten in Mannheim, die kurfürstliche Angoraziegenzucht in Dossenheim und die Käfertaler Rhabarberplantagen.
Von der Schriftstellerin Sophie von La Roche, bekannt mit dem Theaterintendanten Wolfgang Heribert von Dalberg und zahlreichen literarischen Größen der damaligen Zeit, erfahren wir einiges über das Mannheimer Theater und seine Bedeutung Ende des 18. Jahrhunderts. Außerdem beschreibt sie eindrücklich die Stimmung in der Stadt nach der Verlegung der Residenz nach München.
Im 18. Jahrhundert wurde das Reisen nicht nur in adligen, sondern auch in den wohlhabenden bürgerlichen Kreisen populär. Insbesondere waren Bildungsreisen beliebt. Diese bedurften guter Vorbereitung und schlossen oft mit einer literarischen Reflexion, die sich auch in einer Vielzahl veröffentlichter Reiseberichte niederschlug. In loser Folge wollen wir einige Reisende und ihre Eindrücke von und Erlebnisse in Mannheim vorstellen. Los geht’s mit Charles de Montesquieu, der im August 1729 Mannheim besuchte und sehr angetan war.
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