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Maria Roden - die Frau hinter der Kamera

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Maria Roden, 1951

Maria Roden war gebürtige Mannheimerin. Zur Welt kam sie am 12. Juni 1920 als drittes von sechs Kindern des Mannheimer Kaufmanns Emil Volz.

In jungen Jahren schien ihr zunächst ein Lebensweg als Haus- und Ehefrau in gehobenen bürgerlichen Kreisen vorgezeichnet. Einen Beruf erlernte sie nicht. 1944 heiratete sie einen Großhändler für Elektrogeräte, die Verbindung hielt aber nur zwei Jahre. Ihren späteren Ehemann Hans Roden lernte sie als Nachbarn in Neuostheim kennen.

Maria Roden, 1951

Seine Wohnung in der Grünewaldstraße war nur wenige Meter von ihrem Elternhaus in der Böcklinstraße entfernt. Das Paar heiratete im Januar 1947 und betrieb die Agentur „Roden-Press“ fortan gemeinsam von der Böcklinstraße aus. Schrittweise übernahm Maria mehr Verantwortung: Das Fotografieren etwa brachte sie sich 1950 selbst bei, da ihr Mann aufgrund einer Erkrankung über Wochen nicht arbeiten konnte.

Maria plante auch die zahlreichen Reisen, die das Paar durch die ganze Bundesrepublik und ab Mitte der 1950er Jahre mindestens einmal jährlich ins europäische Ausland führten.

Maria Roden, 1950

Nach Hans' Tod 1977 führte Maria die Arbeit von "Roden-Press" einige Zeit alleine weiter und vertrieb Texte und Aufnahmen aus dem über Jahre hinweg aufgebauten Archiv der Agentur. Die Anzahl neuer Fotos nahm zwar bereits seit Mitte der 1960er Jahre ab, allerdings steuerte Maria noch über Jahre hinweg regelmäßig Bildstrecken bei: Die jüngste entstand auf dem Maimarkt 1993.

Ungebrochen war auch ihre Reisefreudigkeit, am weitesten gelangte sie 1981 im Rahmen einer Fahrt nach Israel. Darüber hinaus kümmerte sie sich um die Sicherung ihrer Arbeit für die Nachwelt: Sie selbst übergab dem Stadtarchiv Mannheim nach einem Aufruf nach Material zur Weimarer Republik einige Dokumente und Fotografien zu ihrem Mann. Gleichzeitig erlaubte sie dem Archiv die Nutzung von Agenturbildern, die bereits auf anderen Wegen in die Bestände gelangt waren und regte selbst den Gedanken einer Ausstellung an.

1991 stellte sie dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg eine kleine Sammlung von Kleidungsstücken, Modeaccessoires und Haushaltsgegenständen zur Verfügung: Diese stammen aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs und wurden in Notproduktion aus verfügbarem Material wie Fallschirmseide oder Mehlsäcken gefertigt. Zu den von Maria für die Nachwelt bewahrten Stücken zählt auch ihr Hochzeitskleid von 1944.

Zeitlebens war sie im öffentlichen Leben der Stadt Mannheim engagiert, sowohl in der Altkatholischen Gemeinde als auch der Sokratischen Gesellschaft. Maria Roden verstarb am 7. Oktober 1998.

Übrigens: Die Ausstellung "Alltagswelten einer Industriestadt" mit Fotografien von Maria Roden im MARCHIVUM ist bis zum Sonntag, 28. Juni 2020 verlängert worden.

 

alles zum Thema: Maria, Roden, Stadtgeschichte

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Heute entführen uns unsere Nachlasswelten in das Reich der Staatsanwältin Barbara Just-Dahlmann.

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