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Gustav Kahn

geboren am
Verfolgung

Jüdischer Kaufmann

Flucht aus Gurs

Überlebt

Kachelbild
Text

Der Kaufmann Gustav Kahn  wurde am 10. August 1874 in Feudenheim geboren. Seine Eltern waren der Handelsmann Nathan Kahn und seine Ehefrau Amalia geb. Lehmann.

Mit Ausnahme eines einjährigen Aufenthalts in New York 1910/11 und dem Kriegseinsatz im 1. Weltkrieg lebte Gustav Kahn Zeit seines Lebens im Elternhaus in der Hauptstraße 66. Er war Viehhändler und darüber hinaus als Einkäufer von Tabak und Getreide für verschiedene Mannheimer Firmen tätig. Anfang des Jahres 1938 wurde er als Jude aus dem Handel verdrängt; nach den Novemberpogromen 1938 wurde er kurzzeitig im KZ Dachau inhaftiert und zur Zahlung einer „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von fast 10.000 Reichsmark gezwungen.

Am 22. Oktober wurde er nach Gurs deportiert. Mit Hilfe französischer Widerstandskämpfer gelang ihm zusammen mit seiner Schwester Bertha die Flucht aus dem Lager; bis zur Befreiung lebten die Geschwister versteckt in Südfrankreich.

Gustav Kahn starb am 1. November 1948 im Château le Gadeau bei Bassillac in der Dordogne.

 

Die Stolpersteine für Bertha und Gustav Kahn wurden 2017 vor ihrem langjährigen Wohnhaus verlegt. Die Patenschaft hat der Verein für Ortsgeschichte Feudenheim e.V. übernommen.

 

Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020

 

Literaturempfehlung:
Alois Putzer: Auf den Spuren der jüdischen Mitbürger Feudenheims, hg. vom Verein für Ortsgeschichte Feudenheim e.V., Mannheim 2022.

Adresse

Hauptstr. 66 (Feudenheim)
68259 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.486796818585, 8.53113135