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Jakob Reiter

geboren am
Verfolgung

Brezelverkäufer

1944 hingerichtet wegen des Vorwurfs, sich in „staatsgefährlicher Weise gegen den Nationalsozialismus geäußert zu haben"

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Jakob Reiter war vielen Mannheimern als Brezelverkäufer in der Vorhalle der AOK bekannt. In einem Gespräch mit dem dortigen Pförtner, dem NSDAP-Mitglied Olb, äußerte er sich am 27. Januar 1943 kritisch über die Weltherrschaftsfantasien der Nazis und deren Vernichtungspolitik gegenüber den Juden. Dieses wurde von Olb dem berüchtigten Betriebsobmann der AOK, Bühnenbender, berichtet, der noch am gleichen Tag Reiter bei der Gestapo denunzierte. Diese konstruierte aus den Beschuldigungen eine das Todesurteil geradezu herausfordernde Anklage, das der Volksgerichtshof Berlin am 29. März 1944 erwartungsgemäß verkündete. Am 8. Mai 1944 wurde dieser Urteilsspruch in Brandenburg a. d. Havel vollstreckt.

 

Der Stolperstein zum Gedenken an Jakob Reiter wurde 2008 auf Initiative von Angehörigen verlegt.

 

Text: Hans-Joachim Hirsch

 

 

Literatur:

Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe: Widerstandskämpfer Jacob Reiter unter https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/landeskunde-landesgeschichte/module/bp_2016/nationalsozialismus_und_zweiter_weltkrieg/widerstand-gegen-den-nationalsozialismus-in-mannheim/ab5c.pdf.

Michael Caroli: Der Sturz in die Katastrophe, in: Ulrich Nieß, Michael Caroli (Hgg.): Geschichte der Stadt Mannheim Band III (1914-2007), S. 391 und 394. 

 

Adresse

Renzstr. 11-13 (Gebäude der AOK)
68161 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.490450018587, 8.4796699999999