Breadcrumb-Navigation

Ida Siesel

geborene
Bendix
geboren am
Verfolgung

Als Jüdin verfolgt

1940 nach Gurs deportiert
1942 in Auschwitz ermordet

Kachelbild
Text

Walter Siesel war Häuser- und Gütermakler und unterhielt ein Büro in Dortmund, bis die Nationalsozialisten seine Geschäftsgrundlagen vernichteten. Im Mai 1934 zog die Familie (Walter mit Ehefrau Ida sowie den Töchtern Alice und Charlotte - später Amira) nach Mannheim, wo sie in der Neckarstadt, Mittelstraße 14 wohnte. Schräg gegenüber in der Mittelstraße 7 eröffnete Walter Siesel eine Mietwaschküche - heute würde man das einen Waschsalon nennen. Das Ehepaar Ida und Walter Siesel konnte dieses Geschäft bis November 1938 betreiben. Danach wurde es "arisiert", was bedeutete, es unter ungünstigen Bedingungen an einen „rassisch unbedenklichen“ Inhaber verkaufen zu müssen. Der arbeitslos gewordene Walter Siesel fand vorübergehend Beschäftigung bei einer Baufirma. Nach Kriegsbeginn 1939 übernahm er die Betreuung von Sozialfällen in der jüdischen Gemeinde, half bei der Herrichtung des jüdischen Altersheimes und sorgte für Behinderte. Zusammen mit den übrig gebliebenen Mannheimer Juden wurde die Familie am 22. Oktober 1940 nach Gurs verschleppt. Fast zwei Jahre lang musste sie in Lagern zubringen. Walter Siesel meldete sich mehrmals zur Schwerarbeit in einem "Camp de Travail" - er hoffte, damit seine Angehörigen retten zu können. Nur den Töchtern gelang jedoch die Flucht. Am 13. September 1942 wurden Walter und Ida Siesel über Drancy nach Auschwitz deportiert. Vermutlich wurden sie unmittelbar nach der Ankunft umgebracht.

 

Die Patenschaft für die 2007 verlegten Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Siesel hat die DGB-Jugend übernommen.

 

Text: Hans-Joachim Hirsch
Adresse

F 2, 10 (Innenstadt)
68161 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.489494148726, 8.4657361231215