Jüdischer Kaufmann
Emigriert
Überlebt
Felix Droller wurde am 8. April 1912 als drittes von sechs Kindern des Kaufmanns Julius Droller und dessen Ehefrau Emma geborene Simons in Mannheim geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er – z.T. in Berlin – eine kaufmännische Lehre und arbeitete im väterlichen Möbel- und Antiquitäten-Geschäft in Mannheim.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er am 28. April 1933 in die Niederlande, wo er als Vertreter tätig war. Seine Eltern und Geschwister flüchteten bis Mitte 1934 ebenfalls nach Holland.
Felix dagegen zog schon 1938 von Amsterdam oder Den Haag aus nach Frankreich, wo er eine Umschulung zum Schlosser absolvierte und eine Emigration in die USA plante. Im September 1939 wurde er jedoch als deutscher Staatsbürger ohne gültige Papiere verhaftet und vor die Wahl gestellt, eine Gefängnisstrafe zu verbüßen oder in der Fremdenlegion zu dienen. Er entschied sich für die Fremdenlegion und wurde zunächst in Nordafrika eingesetzt; 1944 kämpfte er in der Normandie auf Seiten der Alliierten gegen die Deutschen.
Felix Droller erlebte die Befreiung in Paris, heiratete, bekam 3 Kinder und arbeitete als Angestellter bei der französischen Eisenbahn. Er starb am 16. Februar 2000 im Alter von 88 Jahren in Le Blanc-Mesnil (bei Paris).
Die Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Droller wurden 2016 verlegt.
Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
Fotos: privat
P 7, 22 (Planken, Innenstadt)
68161 Mannheim
Deutschland
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