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Georg David Sally Reiss

geboren am
Verfolgung

Als Jude verfolgt

1938 Emigration in die Niederlande

1941 im KZ Mauthausen gestorben

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Georg David Sally Reiss wurde 1916 als erster von zwei Söhnen des Zigarrenfabrikanten Paul Reiss und dessen Ehefrau Else geb. Reiss in Mannheim geboren und wuchs in der Oststadt auf. Nach dem Abitur lebte er 1934/35 zunächst in Genf, um seine Französischkenntnisse zu verbessern, anschließend kurzzeitig in London, bevor er nach Mannheim zurückkehrte. Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Peter, der eine kaufmännische Laufbahn einschlug und in die Fußstapfen des Vaters und Großvaters treten wollte (das seit 1850 familiengeführte Unternehmen J. Reiss OHG war eine der größten Zigarrenfabriken der Region), strebte Georg Reiss eine künstlerische Karriere als Sänger an. Da ihm als Jude im nationalsozialistischen Deutschland der Zugang zu einer professionellen Gesangsausbildung verwehrt wurde, begann er 1936 ein Musikstudium in Mailand. 1938 wanderte er zusammen mit den Eltern in die Niederlande aus und nahm Gesangsunterricht bei einem Musikprofessor in Amsterdam.

Im Juni 1941 wurde Georg Reiss von den deutschen Besatzern im Zuge einer großangelegten Razzia verhaftet und in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Infolge der barbarischen Lebensbedingungen im Lager zog er sich bereits wenige Monate später eine fiebrige Infektionserkrankung zu, die aufgrund fehlender Behandlungsmöglichkeiten zu einer Blutvergiftung führte. Gerg Reiss starb am 23. Oktober 1941 im Alter von 25 Jahren im KZ Mauthausen.

Der Stolperstein zum Gedenken an Georg David Sally Reiss wurde 2012 verlegt.

 

Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
Adresse

Werderstr. 36 (Oststadt)
68165 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.483831912801, 8.481027654631