Jüdischer Schneider
1942 im KZ Sachsenhausen ermordet
Gustav Elter wurde am 8. Oktober 1917 als drittes von sechs Kindern des Schuhmachers Leopold (genannt Salomon) Elter und dessen Ehefrau Lina (genannt Leie) geborene Krieger in Mannheim geboren. Da die Eltern ursprünglich aus Polen stammten, besaßen alle Mitglieder der jüdischen Familie die polnische Staatsangehörigkeit.
Nach der Volksschule absolvierte Gustav Elter eine Schneiderlehre und war von 1933 bis 1935 als Geselle bei Schneidermeister Norych in Mannheim angestellt. Anschließend war er als selbstständiger Schneider in Mannheim tätig, bis ihn die antijüdischen Repressalien und zunehmenden beruflichen Einschränkungen zur Emigration zwangen. Am 29. Mai 1938 floh Gustav Elter nach Mailand. Da er keine Aufenthaltsgenehmigung erhielt, zog er 1938/39 nach Österreich. Dort wurde er im November 1939 verhaftet und zunächst im Gefängnis Bregenz, dann im Gefängnis Innsbruck inhaftiert. Am 23, Mai 1940 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert.
Gustav Elter starb am 27. Juli 1942 im Alter von 24 Jahren im KZ Sachsenhausen. Zur Todesursache findet sich auf der Sterbeurkunde die Angabe „Bei Fluchtversuch erschossen“.
Die Stolpersteine für die Familie Elter wurden 2017 auf Initiative von Angehörigen verlegt.
Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
H 7, 33 (Innenstadt)
68159 Mannheim
Deutschland
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