Jüdischer Kaufmann
1942 im KZ Auschwitz ermordet
Der jüdische Kaufmann Leo Brandt wurde am 30. April 1880 im damaligen Landsberg an der Warthe (heute: Gorzów Wielkopolski, Polen) geboren. Ab 1913 lebte er in Bottrop, wo er als Geschäftsführer im Konfektionsgeschäft seines Schwagers Walther Heymann tätig war. 1919 heiratete er Jenny Herz; die beiden Kinder Elisabeth und Rudolf kamen 1920 und 1925 zur Welt.
Zu Beginn der 1930er Jahre arbeitete Leo Brandt als Geschäftsführer der Karstadt-Filiale Bottrop, wurde jedoch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entlassen. Noch im selben Jahr zog die Familie nach Mannheim in die Friedrich-Karl-Straße 14. Ein Jahr später erfolgte der Umzug in die Böcklinstraße, wo Leo Brandt das Haus Nr. 86 gekauft hatte.
1935/36 wirkte er als Gesellschafter und Geschäftsführer einer Brandt GmbH in Ludwigshafen, über die jedoch nichts näheres bekannt ist. Vermutlich konnte Leo Brandt nach 1936 aufgrund der sich immer mehr verschärfenden antijüdischen Repressalien keine Berufstätigkeit mehr ausüben.
Die Tochter Elisabeth wanderte im April 1939 nach England aus.
Rudolf Brandt starb nach Inhaftierung in den Lagern Gurs und Auschwitz im Februar 1945 im KZ Buchenwald.
Die Stolpersteine für die Familie Brandt wurden 2015 verlegt.
Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
Böcklinstr. 86 (Neuostheim)
68163 Mannheim
Deutschland
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