Leiterin des Israelitischen
Waisenhauses
Ermordet in Auschwitz
Margarethe Krämer kommt am 8. Mai 1892 als erstes von zwei Kindern des Ehepaars Moritz und Feodora Krämer in Mannheim zur Welt. 1905 zieht die jüdische Familie nach Frankfurt.
Margarethe studiert von 1913-1919 in Heidelberg, Berlin und Jena Mathematik und Naturwissenschaften; anschließend unterrichtet sie in einem zionistischen Gymnasium in Kaunas (Litauen) Mathematik.
1924 heiratet sie in Frankfurt den sozialdemokratischen Zigarrenfabrikanten Moritz Oppenheimer, Vater von drei Kindern aus erster Ehe, mit denen die Eheleute bis 1939 in Fränkisch Crumbach (Odenwald) leben. Das Ehepaar bekommt vier gemeinsame Kinder: Hannah (Jg. 1925), Ruth (Jg. 1929), Michael (1930) und Feodora (1934).
Ab 1935 arbeitet sie in Teilzeit als Mathematiklehrerin in einer jüdischen Schule in Höchst.
1938 wird das Ehepaar Oppenheimer gezwungen, sein großes Haus in Fränkisch Crumbach weit unter Wert zu verkaufen; Moritz Oppenheimer und der Sohn Ernst (aus erster Ehe) werden im November 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Während Ernst nach kurzer Zeit entlassen wird und umgehend in die USA auswandert, kehrt Moritz Oppenheimer einige Wochen später krank und geschwächt nach Fränkisch Crumbach zurück, wo Margarethe ihn pflegt und wieder zu Kräften verhilft.
Im Sommer 1939 gelingt es dem Ehepaar, die beiden Töchter Hannah und Ruth (14 und 10 Jahre alt) mit einem Kindertransport nach England zu retten. Margarethe und Moritz Oppenheimer werden dagegen zusammen mit den beiden jüngsten Kindern Michael und Feodora sowie allen Kindern des Waisenhauses am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.
Michael und Feodora können dank jüdischen Hilfsorganisationen der „Hölle von Gurs“ entkommen und bis zur Befreiung versteckt werden.
Die Stolpersteine zum Gedenken an Margarethe und Moritz Oppenheimer wurden 2019 verlegt.
Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
R 7, 24
68161 Mannheim
Deutschland
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