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Rudolf Maus

geboren am
Verfolgung

Sozialdemokratischer
Widerstandskämpfer
(Lechleiter-Gruppe)

1942 hingerichtet

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Text

Rudolf Maus wurde 1902 als viertes von sechs Kindern des Werkmeisters Philipp Theodor Maus und dessen Ehefrau Rosa geb. Kurth in Chemnitz geboren. 1905 zog die Familie nach Mannheim, wo Rudolf Maus nach dem Schulabschluss eine Schlosserlehre absolvierte und eine Anstellung bei den Strebelwerken fand. 1925 heiratete er die gebürtige Waldhöferin Berta Fickert, mit der er drei Kinder bekam. Die Familie lebte in der Gartenstadt.

Politisch stand Rudolf Maus der SPD nahe, trat jedoch nie in die Partei ein.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten unterstützte er den illegalen Arbeiterwiderstand und knüpfte Kontakte zu kommunistischen Kreisen. So soll er im August 1934 zusammen mit Karl-Heinz Hoffmann und Kurt Müller an einer Konferenz südwestdeutscher KPD-Funktionäre teilgenommen haben. 1939 lernte er den kommunistischen Schlosser Jakob Faulhaber kennen und beteiligte sich zusammen mit Willi Probst am Aufbau einer illegalen Betriebszelle in den Strebelwerken, mit dem Ziel, die Arbeiterschaft für den Widerstand gegen das NS-Regime zu gewinnen. In der Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter und Jakob Faulhaber („Lechleiter-Gruppe“) war Maus 1941/42 für die Verbreitung der von der Gruppe hergestellten antifaschistischen Zeitung „Der Vorbote“ zuständig.

Im März 1942 wurde er zusammen mit weiteren Mitgliedern der Lechleiter-Gruppe verhaftet und vom Volksgerichtshof in Mannheim wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt.

In seinem Abschiedsbrief, den er in der Nacht vor der Hinrichtung aus der Stuttgarter Todeszelle an seine Familie schrieb, erklärte Maus:

„Meine letzten Stunden sind gezählt. Ich hatte felsenfest geglaubt, dass Euch das allerschwerste Leid erspart bleiben würde. Vielleicht ist es für Euch ein kleiner Trost, wenn ich Euch wissen lasse, dass ich furchtlos und aufrecht für meine Überzeugungen sterbe.“

Rudolf Maus wurde am 15. September 1942 im Stuttgarter Justizgebäude hingerichtet.

Der Stolperstein zum Gedenken an Rudolf Maus wurde 2017 auf Initiative von Angehörigen verlegt.

 

Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
Adresse

Heidestr. 20 (Gartenstadt)
68305 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.528808468612, 8.4921256
Verbundene Stolpersteine