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Willi Hirsch

geboren am
Verfolgung

Jüdischer Kaufmann

1942 ermordet im KZ Flossenbürg

Kachelbild
Text

Der jüdische Kaufmann Willi Josef Hirsch wurde am 1. Juli 1899 als siebtes Kind des Bäckermeisters Gottfried Hirsch und dessen Ehefrau Henriette geb. Wohlgemuth in Mannheim geboren und wuchs in der Innenstadt auf. Nach einjährigem Wehrdienst während des 1. Weltkriegs und abgeschlossener Kaufmannslehre zog er 1919 nach Frankfurt; schon ein Jahr später kehrte er mit Ehefrau Anna Mathilde geb. Weber nach Mannheim zurück. Das Ehepaar bekam zwei Kinder; von 1927 bis April 1934 lebte die Familie in Heidelberg. Die Ehe wurde wenige Wochen später geschieden.

Willi Hirsch, der nun alleine in Mannheim (U 6, 12, später Luisenring 4) lebte, hatte im Oktober 1933 eine Stelle als Werbeleiter der Firma Samt und Seide angenommen. Nach der „Arisierung“ der Firma durch die Familie Vetter verlor er 1938 diese Anstellung und arbeitete fortan für einen französischen Filmverleih. Durch seine Dienstreisen nach Frankreich und in die Schweiz gelang es ihm, Mannheimer Jüdinnen und Juden dabei zu unterstützen, Vermögen aus Deutschland zu schaffen. Am 9. Mai 1939 wurde er verhaftet und 1940 wegen "Devisenvergehens" zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach Verbüßung der Gefängnisstrafe wurde Willi Hirsch am 23. Februar 1942 in das Konzentrationslager Flossenbürg eingewiesen, wo er am 27. Mai 1942 umgebracht wurde.

 

Der Stolperstein wurde 2017 verlegt.

 

Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2020
Adresse

U 6, 12 (Innenstadt)
68161 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.490182518587, 8.4751321