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Ludwig-Frank-Straße

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Stadtteil
Neckarau
Beginn der Straße
Mönchwörthstraße
Ende der Straße
Meeräckerstraße (später Steubenstraße)
Umbenannt in
Langemarckstraße
Erloschen am
Historisches
Dr. Ludwig Frank (1874-1914) Rechtsanwalt und SPD-Politiker. Der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Nonnenweier (Kreis Lahr, Baden-Württemberg) ließ sich 1900 als Rechtsanwalt in Mannheim nieder. 1904 gründete er den lokalen "Verein junger Arbeiter" als Jugendorganisation der SPD in Mannheim. Zusammen mit Ferdinand Lassalle war er Redakteur der Parteizeitschrift "Junge Garde." Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Mannheimer Bürgerausschusses. Als Politiker machte Frank dank seiner ausgezeichneten Rhetorik schnell Karriere. 1905 zog Frank in den badischen Landtag und 1907 in den deutschen Reichstag ein. Im badischen Landtag war er der Führer der sozialdemokratischen Fraktion und gehört nach seinem Ziehvater August Bebel zu den bedeutendsten SPD-Politiker seiner Zeit. Kritik aus den eigenen Reihen erfuhr Frank mit der Bildung des "Großblocks", der ersten parlamentarischen Koalition aus Sozialdemokraten, Zentrum und Nationalliberalen. Unter seiner Führung genehmigte die Sozialdemokratische Fraktion des Landtages den Staatshaushalt, was ihm unter den radikalen norddeutschen Parteigenossen den Vorruf des "Revisionisten" einbrachte. Ludwig Frank war ein überzeugter Pazifist und Patriot, der sich u.a. für den Frieden mit Frankreich und England einsetzte und mit "Wir wollen den Frieden" gegen die herrschende Kriegsbegeisterung eintrat. Zu Beginn des Weltkriegs 1914 meldete er sich freiwillig zum Frontdienst und genehmigte mit großer Mehrheit seiner Partei die Kriegskredite. Er wollte damit zeigen, dass die Sozialdemokraten keine "vaterlandslosen Gesellen" seien und erhoffte sich nach dem Krieg ein demokratisches Deutschland: "Wir verteidigen Deutschland, um es zu erobern." Ludwig Frank fiel am 5. September 1914 bei Nossencourt in Lothringen. Zum seinem Ehren wurde 1925 im Mannheimer Luisenpark ein Denkmal errichtet, das 1933 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. 1950 wurde eine neue Bronzestatue "Jüngling mit Stab" im unteren Luisenpark gesetzt. Neben der Ludwig-Frank Straße im Stadtteil Almenhof tragen eine Kaserne (ehemalige Lüttich-Kaserne), ein Kindergarten, eine genossenschaftliche Wohnsiedlung in der Neckarstadt, ein Studentenwohnheim und ein Gymnasium den Namen des Mannheimer Politikers. 1991 erschien über ihn ein Dokumentarfilm von Ulrich und Klaus Dobschütz unter dem Titel "Ludwig Frank- gegen Völkerhass und Gedankenlosigkeit."
Aufgehoben durch Stadtratsbeschluß.
Beschlussdatum
Quelle
Straßennamenkartei FB 62 / Straßennamenkartei des Stadtarchives