Welfenweg

Welfen, fränkisches Adelsgeschlecht seit dem 8. Jh. im karolingischen Kernraum um Maas und Mosel, seit der Mitte des 8. Jh. in Schwaben begütert. Graf Welf I. (820/825) gilt als Stifter der älteren welfischen Linie, die 1055 im Mannesstamm erlosch. Este, Welf IV. (1101), seit 1070 Herzog von Bayern, begründete die Linie der jüngeren Welfen (Welf-Este). Mit dem Erbe Kaiser Lothars III. von Supplinburg erhielt dessen Schwiegersohn, Heinrich X., der Stolze, 1137 auch das Herzogtum Sachsen und begründete die Machtstellung der Welfen, die jedoch den Königsthron nicht erlangen konnten. Aus dieser beherrschenden Machtstellung entstand ein Gegensatz zu den Staufern, der sich zu einem offenen Konflikt zwischen Kaiser Friedrich I. und Heinrich dem Löwen zuspitzte. 1180 verlor Heinrich der Löwe seine Herzogtümer Bayern und Sachsen. Seine erblichen Güter Braunschweig und Lüneburg blieben im Besitz und wurden 1235 zum Herzogtum Braunschweig und Lüneburg erhoben, aus denen die Herzogtümer Braunschweig und das Kurfürstentum und spätere Königtum Hannover hervorgingen. Die hannoverschen Welfen hatten 1714-1837 den Thron von Großbritannien und Irland inne.