"Das Pech meines Vaters", resümiert 2008 Johannes Haas-Heye in einem Brief " war es, dass er – mit viel Geld aufgewachsen – nicht haushalten konnte. Er hat immer gut verdient, aber oft mehr ausgegeben als eingenommen, denn was er machte, musste so schön wie nur irgend möglich sein."
Eines der bekanntesten Mannheimer Dokumente aus dem 17. Jahrhundert ist ein Stadtplan, den Jacob van Deyl erstellt hat. Darin werden alle, die am 4. April 1663 ein Grundstück in der Stadt Mannheim besessen haben, namentlich aufgeführt. Diese Quelle wurde schon vielfach ausgewertet und ist natürlich ein wertvolles und sprechendes Dokument. Aber sie ist nur eine Momentaufnahme, wie schnell zu erkennen ist, wenn andere Quellen hinzugezogen werden. Das wurde bisher für Einzelaspekte, aber noch nicht systematisch gemacht, da der notwendige Arbeitsaufwand dafür immens ist und sich erst mit modernen Mitteln der Datenverarbeitung besser in den Griff bekommen lässt.
Auf den ersten Blick könnte das Foto-Album "Mannheim steht eisern" begeistern, weil es uns ästhetisch anspricht: die Bindung, die Komposition der Fotos und die hinzugefügten Illustrationen, die wie Drolerien wirken.
Unser heute vorgestellter Archivschatz ist in doppelter Hinsicht ein nobles Geschenk: Seine Entstehung verdankt er dem Central-Comitée der Ausstellung, die ihrem rührigen Vorsitzenden Ferdinand Scipio 1881 für seinen großen Einsatz im Vorjahr danken wollten.
In unserem Bestand "Kleine Erwerbungen" finden sich viele interessante Dokumente, die uns einen Blick auf heute längst Vergessenes ermöglichen, das zu seiner Zeit aber von großer Bedeutung war.
2013 konnte das MARCHIVUM die autobiographischen Aufzeichnungen von Elias Hirsch Präger erwerben, die laut eingeklebten Exlibris zum Nachlass des bedeutenden Mannheimer Rechtsanwalts Dr. Max Hachenburg (1860-1951) gehört haben.
Charlotte Hecht, die Enkelin von Helene und Felix Hecht, stirbt 1997 im Alter von 90 Jahren in München. In ihrem Besitz befinden sich leider nur noch wenige, dafür aber umso wertvollere Unterlagen ihrer Großeltern, die ab 1875 zu den wichtigen Mäzenen des Mannheimer Kulturlebens zählen. In einem unscheinbaren Koffer erreichen diese hochkarätigen Unterlagen, die mit Hilfe einer Spende der Heinrich-Vetter-Stiftung angekauft werden, 1998 das Mannheimer Stadtarchiv.
Mannheim war in den 1790er Jahren ein wichtiger Verlagsort für Buchveröffentlichungen, in denen sich deutsche Autoren mit den Ereignissen der Französischen Revolution auseinandersetzten. Während in Mainz nur in den Jahren 1792/93 – also zur Zeit der Mainzer Republik – jakobinische Literatur erschien, verhinderte in Mannheim selbst die Anwesenheit österreichischer Truppen die Veröffentlichung mehr oder weniger offen prorevolutionärer Publikationen nicht.
In der Ausstellung "Alltagswelten einer Industriestadt" läuft in einem digitalen Bilderrahmen eine Fotoserie, die im Zusammenhang mit der von Hans Roden verfassten Reportage "Frau Christa kauft ein" entstanden ist. Die Reportage begleitet eine junge Frau bei ihrem Einkauf durch die Geschäfte, die Anfang der 1950er Jahre im Tiefbunker unter dem Alten Messplatz das sog. Bunkerkaufhaus gebildet haben.
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