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Alfred Heppenheimer

geboren am
Verfolgung

Als Jude verfolgt

Flucht 1939

USA

Kachelbild
Text

Familie Max, Recha, Kurt und Alfred Heppenheimer

Max Friedrich Heppenheimer wurde 1888 in Frankfurt a.M. geboren. Am Ersten Weltkrieg nahm der jüdische Kaufmann aktiv teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. 1919 zog er nach Mannheim, wo er kurzzeitig in C 2 lebte. Im gleichen Jahr heiratete er Recha Lehmann aus Darmstadt (geboren 1895 ebenda), mit der er eine Wohnung in P 7 bezog. 1920 und 1923 kamen die Söhne Kurt Erich und Alfred zur Welt. Ab 1922 lebte die Familie in der Richard-Wagner-Straße 9.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war die Familie Heppenheimer zunehmenden antijüdischen Repressionen ausgesetzt. Max Heppenheimer nahm sich aufgrund der Verfolgung am 16. Juli 1935 in Ladenburg das Leben. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof in Mannheim beigesetzt.
Nach dem Tod des Ehemanns bzw. Vaters zogen Recha, Kurt und Alfred im September 1935 in die Hugo-Wolf-Straße 10 um.

Kurt, der ältere Sohn, besuchte in Mannheim die Volksschule sowie das Karl-Friedrich-Gymnasium, das er 1935 als Jude verlassen musste. Er begann eine kaufmännische Lehre bei der Süddeutschen Papiermanufaktur AG (Süpag) in Mannheim, die er jedoch nicht beenden konnte. Im April 1937 emigrierte er im Alter von 17 Jahren alleine nach New York. Er absolvierte den Militärdienst bei der US-Armee, änderte seinen Namen in Curtis E. Heppen, heiratete, gründete eine Familie und arbeitete als Buchhalter. Er starb im Juli 2004 mit 84 Jahren in den USA.

Auch sein jüngerer Bruder Alfred konnte seine Schulausbildung in Mannheim aufgrund der NS-Verfolgung nicht beenden. Er besuchte nach der Volksschule das Lessing-Realgymnasium bis 1936, musste dann auf die jüdische Schule wechseln und absolvierte 1938 eine Kurzausbildung zum Konditor.
Ende September 1938 sahen sich auch Recha und Alfred Heppenheimer gezwungen, ihre Heimatstadt Mannheim zu verlassen und aus Deutschland zu fliehen. Mutter und Sohn begaben sich zunächst zu Verwandten nach Darmstadt, um von dort die Ausreise nach Übersee vorzubereiten. Am 12. Januar 1939 konnten sie von Hamburg aus nach New York zu ihrem Sohn bzw. Bruder emigrieren.
Recha Heppenheimer starb 1953 im Alter von 57 Jahren. Alfred „Fred“ Heppenheimer starb 1974 mit nur 51 Jahren.

 

Die Stolpersteine für die Familie Heppenheimer wurden von Angehörigen initiiert und am 6. Oktober 2021 verlegt.

 

Text: Dr. Marco Brenneisen (MARCHIVUM), Oktober 2021
Bilder: Helmut G. Roos

 

Adresse

Hugo-Wolf-Str. 10
68165 Mannheim
Deutschland

Geolocation
49.476923818578, 8.48718455