Zunächst hielt Oberbürgermeister Hermann Heimerich eine Rede, bei der er die Mannheimer Opfer des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Diktatur ins Gedächtnis rief. Er erinnerte an die gefallenen Soldaten und die Toten der Luftangriffe, nannte die Opfer der politischen Verfolgung und verwies auf das Schicksal der in die Vernichtungslager deportierten Juden.
Ebenso ergriffen der evangelische Landesbischof Julius Bender, der Apostolische Protonotar Wilhelm Reinhard sowie der Landesrabbiner Robert Rafael Geis das Wort. Besonderes Gewicht erhielt die Einweihung durch die Teilnahme des Bundeskanzlers. In „knappen, aber inhaltsschweren Worten", wie die Presse später schrieb, forderte Adenauer dazu auf, die Toten nicht zu vergessen, im gemeinsamem Leid "Einigkeit über alles zu stellen" sowie an den Werten des Rechtes, der Gerechtigkeit und des Friedens festzuhalten.
Einweihung des Denkmals zur Erinnerung an die Todesopfer der Jahre 1933 bis 1945 am 16. November 1952 durch Bundeskanzler Konrad Adenauer
Die Fotografie, welche den Kanzler während der Ansprache zeigt, ist ein Zeitdokument der Wiederaufbaujahre, in denen zwar die Erinnerung an den Krieg noch allgegenwärtig, die Aufarbeitung der in und von Nazi-Deutschland begangenen Greueltaten aber erst im Anfang begriffen war.
Die Stadt hatte die Gedenkstätte bewusst an einem geschichtsträchtigen Ort errichtet: Der von dem bedeutenden Bildhauer Gerhard Marcks geschaffene Bronzeengel stand im Quadrat B 4, 1 in unmittelbarer Nähe der - am linken Bildrand zu sehenden - Jesuitenkirche; die Mauer mit ihrer nachdenklich stimmenden Aufschrift war die Brandwand eines kriegszerstörten Hauses. Am gegenüberliegenden Schillerplatz hatte vor seiner Zerstörung durch Luftangriffe das Nationaltheater gestanden.
Kommt man heute an jenen Platz, so sucht man das Denkmal dort jedoch vergeblich: Anfang der achtziger Jahre musste die Anlage einem Wohngebäude weichen, 1984 wurde der Engel bei der Bürgerhospitalkirche im Quadrat E 4 aufgestellt. Ehemals als Todes- oder Erzengel bezeichnet, ist die Figur der Mannheimer Bevölkerung heute unter dem hoffnungsvolleren Namen "Friedensengel" bekannt.
Demontage des Friedensengels im Juni 1982
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