Viele Jahre engagiert sich Charisios Tzellos (*1957) als Betriebsrat "beim Benz" und als Spieler und Trainer im American Football. Er setzt sich für Gerechtigkeit und Gleichbehandlung ein. Und der Sport unterscheidet nicht, gibt Selbstsicherheit. Denn das Ankommen in Mannheim fällt schwer.
Die Anfänge der Mannheimer Fußballgeschichte reichen mehr als 130 Jahre zurück. Genauer gesagt, beginnt sie im Jahr 1890, als Mannheims Fußballpionier Prof. Dr. Carl Julius Specht diesen Sport in England entdeckte und das fast neue Spiel nach Mannheim importierte, um es seinen Schülern in der Großherzoglichen Realschule, zunächst in N6 an den Kapuzinerplanken und später am Friedrichsring, näher zu bringen.
Nach 16 Jahren hat Mannheim einen neuen Oberbürgermeister. Den diesjährigen Wechsel an der Stadtspitze wollen wir zum Anlass nehmen, um einmal einen Blick auf die Wahlen unseres Stadtoberhauptes seit Kriegsende zu werfen.
Die beiden Jahrzehnte um die Jahrtausendwende waren für die MVV eine Ära grundlegender Veränderungen. Das Unternehmen wandelte sich vom Stadtwerk zum börsennotierten, europaweit agierenden Energieversorger.
Als Greta Diester in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 1945 nach Mitternacht durch Schreie im Nebenzimmer geweckt wurde, glaubte sie zunächst an einen Zwischenfall im Nachbarhaus. Und dies nicht ganz unbegründet: Wie eine Nachbarin später zu Protokoll gab, kam dergleichen öfter vor, sodass man sich nichts Besonderes dabei dachte. Im Bordellbezirk Gutemannstraße wurde regelmäßig die Nacht zum Tag gemacht und tätliche Auseinandersetzungen waren dabei auch keine Seltenheit.
Mannheim scheint topfeben zu sein. Doch wer häufig mit dem Rad unterwegs ist, wird schnell merken, dass es in einigen Stadtteilen und Vororten beträchtliche Höhenunterschiede und Steigungen gibt, wie beispielsweise zur Hochuferstraße im Herzogenried, zum Aubuckel oder zum Paulusberg in Feudenheim. Hier handelt es sich nicht um trassierte Straßen, wie z. B. die Röntgenstraße, wo es am Universitätsklinikum rechts und links metertief abwärts geht. Es sind natürliche Erhebungen wie ehemalige Hochgestade oder Sanddünen.
Frauen – bekannte und unbekannte – hatten eine "Rückgratfunktion" in der Revolution 1848/49, so die Historikerin Susanne Asche. Das gilt auch für Mannheim.
Wasserhahn aufgedreht und es kommt das kühlende Nass heraus, Heizung an und uns wird es kuschelig warm, Stecker in die Steckdose und uns geht ein Licht auf (oder zumindest an). Das ist ein Standard in unserem Leben, den wir erwarten und brauchen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg musste der damalige Standard im kriegsbeschädigten Mannheim wiederhergestellt werden.
Transidente Personen identifizieren sich nicht mit ihrem angeborenen, biologischen Geschlecht, sondern fühlen sich dem Gegengeschlecht zugehörig. Anknüpfend an das vom MARCHIVUM herausgegebene Buch "Queer im Leben! Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Geschichte und Gegenwart der Rhein-Neckar-Region", blicken wir heute in die Geschichte transidenter Menschen in der Region und stellen die Biografien von zwei trans Frauen mit ganz unterschiedlichen Schicksalen vor.
Ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre befassten sich die Bundesländer mit dem Gedanken einer umfassenden Verwaltungsreform, mit der Zielsetzung, kommunal-strukturelle Gegensätze auszugleichen, die Gemeinden neu zu ordnen und die interkommunale Zusammenarbeit zu intensivieren. Das ebenso ambitionierte wie umstrittene Reformwerk wurde in Baden-Württemberg während der Zeit der Großen Koalition unter Ministerpräsident Dr. Hans Filbinger (CDU) und Innenminister Walter Krause (SPD) auf den Weg gebracht. Einhergehend mit der Neuordnung der Verwaltung wurde eine Kreis- und Gemeindereform vollzogen, die am 1. Januar 1975 ihren Abschluss fand. Als eines der Ergebnisse dieser Reformen stand die Gründung des Rhein-Neckar-Kreises zum 1. Januar 1973, dem fortan auch Ilvesheim angehörte.
Vor rund drei Jahren hat das MARCHIVUM ein Projekt zur Dokumentation der Mannheimer Migrationsgeschichte gestartet. Seitdem werden gezielt Vereins- und Firmenunterlagen, persönliche Korrespondenzen, Tagebücher, Zeugnisse, Plakate, Fotos, Filme und sonstige Materialien gesammelt, die Informationen zum Thema Zuwanderung in unsere Stadt nach 1945 bieten. Über Anlass, Inhalt und Ziele dieses Projekts haben wir in einem früheren Blogbeitrag bereits ausführlich berichtet.
Seit 1851 produzierte das erste Mannheimer Gaswerk neckarnah im Quadrat K 6; 1873 erfolgte dessen Kommunalisierung – dieses Datum gilt als Ausgangspunkt für das 150-jährige Jubiläum der MVV.
Der Christopher Street Day (CSD) ist mittlerweile eine feste Institution im Mannheimer Veranstaltungskalender. Doch wann war eigentlich der erste CSD in Mannheim? Dies zu beantworten ist gar nicht so einfach. Im Folgenden wird Christian Könnes Antwort aus "Queer im Leben – Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Geschichte und Gegenwart der Rhein-Neckar-Region" nachvollzogen.
Stadt- und Industriegeschichte sind in Mannheim kaum trennbar. Ein ganz besonderes Kapitel schreiben darin die Automobilfirmen der zwanziger Jahre. Mannheim entwickelt sich in der Zeit zu einer regelrechten Autometropole. Hier entstehen elegante Sportwagen, Luxuskarossen, kuriose Gefährte und bahnbrechende Rennwagen. Letztlich überdauert aber keine der Firmen und "MANNOPOLIS" mit all seinen schillernden Persönlichkeiten und Geschichten gerät in Vergessenheit. Zum hundertsten Jubiläum wird diese großartige Epoche mit einem Buch wieder zum Leben erweckt.
Im MARCHIVUM steht ein Führungswechsel an. Zum ersten August übergibt der langjährige Direktor Ulrich Nieß die Geschäfte an seinen bisherigen Stellvertreter Harald Stockert. Im Gespräch mit Cathrin Siegler vom Kulturmagazin, wo dieses Interview als erstes erschienen ist, blicken beide zurück und sprechen über die Zukunft von Mannheims Archiv, Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung.
Die Verfolgung queerer Menschen endete nicht mit dem Jahr 1945. Erst 1969 wurde der Paragraf 175, der männliche Homosexualität unter Strafte stellte, reformiert. Das Totalverbot männlicher Homosexualität war zwar aufgehoben. Die Vorurteile gegenüber queeren Menschen, die Stigmatisierungen und Diskriminierungen blieben aber bestehen. Die queere Emanzipationsbewegung war noch längst nicht am Ziel. In diesem Blogbeitrag blicken wir in die Entwicklung der 1970er und 80er Jahre in Mannheim.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr das Mannheimer Ballett erste belebende Impulse. Bis dato wurde der Bühnentanz am Großherzoglichen Hof- und Nationaltheater vor allem durch die Ballettmeisterinnen Louise Dänike von 1889 bis 1901 und Fernande Robertine von 1901 bis 1904 geprägt. Im Jahr 1908 engagierte der Intendant Dr. Carl Hagemann die Tänzerin Aennie Häns, die dem Bühnentanz eine „neue Natürlichkeit“ verleihen sollte.
Der Wasserturm stand mit Notdach am Friedrichsplatz als der Deutsche Fußballmeister durch die Mannheimer Straßen zog – vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Der VfR Mannheim gewann am 10.07.1949 nach Verlängerung 3:2 gegen Borussia Dortmund im Finalspiel in Stuttgart die Deutsche Meisterschaft - und ganz Mannheim feierte mit.
Im Quadrat L 1 gegenüber dem Schloss erinnert heute nichts mehr an das Kloster, das sich einst an dieser Stelle befand. Betrieben wurde es von Nonnen, die sich 1720 mit einem Gesuch zur Klostergründung an Kurfürst Karl Philipp wandten. Es war Mannheims erstes und einziges Frauenkloster.
Was standen da für Namen auf dem Platz… Klaus Augenthaler, Lothar Matthäus, Michael Rummenigge, Dieter Hoeneß, Günter Sebert, Jürgen Kohler, Dimitrios „Dimmi“ Tsionanis, Karl-Heinz Bührer und Fritz Walter – an den Seitenlinien Udo Lattek und Klaus Schlappner.
Der SWR-Film- und Hörfunkautor Eberhard Reuß hat mit Wilhelm Genazino viele Interviews geführt. Zusammen mit Ausschnitten aus dem 30-minütigen Film "Topographie Mannheim" ist daraus ein besonderes Filmporträt entstanden. Tochter Julia Genazino, Else Höfer, die Schwester des Schriftstellers und dessen Übersetzerin ins Französische, die Autorin Anne Weber, ergänzen die Erinnerungen an den außergewöhnlichen Künstler und Menschen Wilhelm Genazino.
„Über, unter, um uns herum Wasser, Wasser und nochmals Wasser!“ - Jens Baggesen erlebte Mannheim während des Hochwassers 1789, wodurch er einige Tage in der Stadt festsaß: „Wären hier nicht der Dichter Iffland, der Philosoph Dufresne und insbesondere die Sängerin Madame Beck, wäre es hier vor Langeweile nicht auszuhalten, seitdem wir schlechterdings nicht aus der Mitte der Stadt herauskommen können, denn Rhein und Neckar und dazu ein Wolkenbruch haben sämtliche Brücken, Tore und die hinausführenden Straßen unter Wasser gesetzt.“
Das JUZ „ist eines der ältesten selbstverwalteten Jugendzentren in Deutschland und zählt heute zu den wichtigsten ehrenamtlich getragenen Jugend-, Kultur- und Bildungseinrichtungen in Mannheim.“, schreibt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seinem Grußwort zur Festschrift anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Jugendzentrums in Selbstverwaltung „Friedrich Dürr“. Die ganze Geschichte dieser Einrichtung in einem Blogbeitrag darzulegen, wäre wohl zu viel und deshalb soll hier nun vor allem die „Stunde Null“ in den Blick genommen werden.
Am 16. April 1873 sorgte die Erhöhung des Bierpreises für den sogenannten Bierkrawall. Bei diesem gingen vier Gaststätten zu Bruch und sieben Personen wurden wegen Aufruhrs und Landfriedensbruch angezeigt. Zeugnis davon geben uns der Bericht der Schwurgerichtsverhandlung vom 23. Juni 1873 und die Ratsprotokolle.
Vom 13. bis 15. April 1788 war der spätere amerikanische Präsident Thomas Jefferson im „Pfälzer Hof“ am Paradeplatz zu Gast. Er absolvierte ein strammes „Touristen-Programm“: Heidelberg mit Schloss und „Großem Fass“, Schwetzingen mit Schlossgarten, einige Sehenswürdigkeiten in Mannheim, die kurfürstliche Angoraziegenzucht in Dossenheim und die Käfertaler Rhabarberplantagen.
Vor 175 Jahren überschlugen sich die Ereignisse. Von Frankreich wehten revolutionäre Winde nach Baden. Mannheim war ein Zentrum der revolutionären Bewegung. Unser Mitarbeiter Philipp Breitenreicher spricht mit Dr. Harald Stockert über den berühmten Friedrich Hecker und seinen Heckerzug, der fast genau vor 175 Jahren, nämlich am 13. April 1848, seinen Anfang nahm.
Vor ein paar Wochen hatten wir einen interessanten Vortragsabend zum Thema "Prostitution in der Neckarstadt". Mit auf dem Podium war Astrid Fehrenbach, Leiterin der Beratungsstelle Amalie. Aus dieser Begegnung mit ihr ist das folgende, spannende Interview entstanden.
Von der Schriftstellerin Sophie von La Roche, bekannt mit dem Theaterintendanten Wolfgang Heribert von Dalberg und zahlreichen literarischen Größen der damaligen Zeit, erfahren wir einiges über das Mannheimer Theater und seine Bedeutung Ende des 18. Jahrhunderts. Außerdem beschreibt sie eindrücklich die Stimmung in der Stadt nach der Verlegung der Residenz nach München.
Am Nachmittag des 27. Februar 1848 versammeln sich etwa 2.500 Mannheimerinnen und Mannheimer – immerhin ein Zehntel der damaligen Bevölkerung – in der Aula des Jesuitengymnasiums in A 4, 4, dem größten Saal vor Ort. Sie wollen an die französische Februarrevolution anknüpfen.
Im 18. Jahrhundert wurde das Reisen nicht nur in adligen, sondern auch in den wohlhabenden bürgerlichen Kreisen populär. Insbesondere waren Bildungsreisen beliebt. Diese bedurften guter Vorbereitung und schlossen oft mit einer literarischen Reflexion, die sich auch in einer Vielzahl veröffentlichter Reiseberichte niederschlug. In loser Folge wollen wir einige Reisende und ihre Eindrücke von und Erlebnisse in Mannheim vorstellen. Los geht’s mit Charles de Montesquieu, der im August 1729 Mannheim besuchte und sehr angetan war.
Falls auch Sie ab und an den innerstädtischen Baumarkt in R5 aufsuchen, mag es Sie vielleicht interessieren, dass Sie auf der Suche nach Heimwerkerbedarf gleichsam auf dem Grund eines ehemaligen Spitals wandeln.
Nach Aufhebung des sogenannten Sozialistengesetzes kam es im November 1890 mit der Bildung der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands zu einem ersten organisatorischen Zusammenschluss der sozialistisch orientierten Gewerkschaften unter dem Vorsitz von Karl Legien, deren Mitgliederzahl in den folgenden Jahren rasant anstieg.
Ein besonders schöner Weihnachtsmarkt findet in Mannheim auf den Kapuzinerplanken in O 5 und O 6 statt. Und vielleicht fragen sich einige Besucherinnen und Besucher beim Genuss von Glühwein, Bratwurst oder Lebkuchen, wo denn der Name des Platzes denn herkommt. Die Lösung: Bis 1839 stand hier ein Kloster, das Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet wurde.
Mannheim ist eine Stadt der Stadtteile - 38 sind es an der Zahl und jeder von ihnen hat seine eigene Identität. Diese Vielfalt und was die einzelnen Stadtteile ausmacht, erfahren die Besucher*innen der Stadtgeschichtlichen Ausstellung in einer Videoinstallation, in der Menschen zu Wort kommen, die in den Stadtteilen leben. Die Videoclips entstanden im Rahmen des Projekts „Mannheim hier & heute“, das mit Unterstützung des Förderprogramms KULTUR.GEMEINSCHAFTEN der Kulturstiftung der Länder zustande kam. Hier zeigen wir beispielhaft fünf Videos.
Am 24. Oktober 1897 gründeten evangelische und altkatholische Männer unter der Konstitution der preußischen Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland die Johannisloge „Wilhelm zur Dankbarkeit“ und damit eine der ersten christlichen Logen in Südwestdeutschland. Die meisten davon waren schon seit vielen Jahren Freimaurer. Denn bei den Stiftern handelte es sich um vierzehn ehemalige Mitglieder der Mannheimer Loge „Carl zur Eintracht“ sowie um ein Mitglied der Frankenthaler Loge „Zur Freimütigkeit am Rhein“.
Nicht nur die sogenannten „Benzbaracken“ entstanden in den späten 1920ern, sondern auch auf der Gemarkung Sandhofen, der heutigen Schönau, wurde versucht in kurzer Zeit möglichst viel Wohnraum für die Ärmsten der Armen zu schaffen.
Der letzte Teil unserer Serie zur Parteienlandschaft der Weimarer Republik beschäftigt sich mit den rechten Parteien und ihrer Entwicklung in Mannheim am Beispiel der Reichstagswahlen.
Heute stehen in unserem Blog das katholisch geprägte Zentrum und die liberalen Parteien im Mittelpunkt der Betrachtung. Insbesondere sollen folgende Fragen beantwortet werden: Welche Haltung hatten die Parteien zur Republik? Wie war ihr Stellenwert in Mannheim? Wie schnitten sie bei den Reichstagswahlen ab? Und welche Namen sind mit den Mannheimer Ortsgruppen verbunden?
Im Zuge der Novemberrevolution von 1918 bildete sich auch in Mannheim ein Arbeiter- und Soldatenrat. Besetzungen, Demonstrationen, Unruhen und Streiks waren wie überall im Reich an der Tagesordnung. Dennoch gelang in diesen turbulenten Tagen mit der Verabschiedung der Weimarer Verfassung die Errichtung einer parlamentarischen Republik. Die bedeutsamsten Parteien der Weimarer Zeit, ihre Haltung zur neuen Republik und die Entwicklung ihrer Wählerschaft in Mannheim soll am Beispiel der Reichstagswahlen in drei Teilen auf unserem Blog in den Blick genommen werden.
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 unterlag das „Tanzwesen“ sukzessive der NS-Tanzpolitik und der damit einhergehenden „Säuberung“ der deutschen Tanzszene von allem Jüdischen. Das Auftreten von Juden auf den deutschen Bühnen setzte die Zugehörigkeit zu einem der Fachverbände der Reichstheaterkammer voraus. Nichtariern wurde jedoch die Aufnahme in diese Verbände gemäß Paragraph 10 der ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz verweigert. Mit dem Berufs- und Auftrittsverbot fand auch die Schule für Körperbildung und Tanz von Annemarie Fuss im Jahr 1938 ein jähes Ende, die sie seit 1931 in Mannheim leitete.
Die Mannheimer Neckarstadt feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum. In der neuesten Publikation des MARCHIVUM geht Hans-Joachim Hirsch der Entwicklung dieses besonderen Mannheimer Stadtteils von den ersten Siedlungsanfängen über die eigentliche Stadtteilgründung und -erschließung, die Zeit des ersten Weltkriegs, die Weimarer Republik bis hin zur Zeit des Nationalsozialismus nach. Der Band endet in der Nachkriegszeit mit den ersten Zeugnissen des Wiederaufbaus und dem Ausblick in eine demokratische Zukunft. Im Folgenden sollen einige der von Hirsch in seinem Buch beschriebenen Meilensteine der Stadtteilentwicklung vorgestellt werden.
Der Mannheimer Bürger Ludwig Newhouse (1779 - 1854) war einer der wichtigsten Vordenker des Eisenbahnbaus in Baden. Mit seiner 1833 erschienen Denkschrift „Vorschlag zur Herstellung einer Eisenbahn im Grossherzogthum Baden, von Mannheim bis Basel und an den Bodensee“ war er der Erste, der das Interesse der badischen Öffentlichkeit an einem solchen Großprojekt weckte. In diesem Blogbeitrag soll die bewegte Lebensgeschichte dieses Unternehmers und Eisenbahnpioniers kurz nachgezeichnet werden.
Vor 25 Jahren starb der Gründer und erste Lizenzträger des „Mannheimer Morgen“. Aus diesem Anlass wollen wir einen kurzen Einblick in sein Leben und seine Arbeit geben. Von Schilling erwarb sich um den Aufbau der freiheitlich-demokratischen Presse nach 1945 große Verdienste. Als Herausgeber, Geschäftsführer und Chefredakteur, später auch als Aufsichtsrat, prägte er den „Mannheimer Morgen“ Jahrzehnte lang maßgeblich. Zu seinem 25. Todestag soll sein Leben im Folgenden vorgestellt werden.
Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg hat seinen Sitz im Mannheimer Kulturhaus RomnoKher in B 7, 16. RomnoKher wurde 2008 als Haus für Kultur, Bildung und Antiziganismusforschung eröffnet und tritt seitdem regelmäßig durch Ausstellungen, Vorträge, Lesungen, Konzerte und andere Veranstaltungen hervor. Das MARCHIVUM hat den Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg gebeten, über sich und seine Arbeit zu berichten.
„Es ist doch im Deutschen Reich so, dass tatsächlich der Arbeiterschaft gar nicht die Möglichkeit gegeben ist, ihre Kinder zu ernähren, und es ist meines Erachtens ein viel größeres Verbrechen, wenn man Kinder in die Welt setzt, wo man genau weiß, dass man die Kinder überhaupt nicht erziehen und groß bringen kann.“
Verschiedene Gründe gibt es, sich derzeit über den Mannheimer Fußball zu unterhalten. Der SV Waldhof feierte bereits im April sein 115. Jubiläum und vergangenes Wochenende standen sich zwei Mannheimer Mannschaften im Finale um den Badischen Verbandspokal gegenüber.
Offiziell wurden sie als „Kleinstwohnungen“, „Notwohnungen“ oder auch „Behelfsbauten“ bezeichnet. Zur Entschärfung der großen Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg wurden in direkter Nachbarschaft zum Benz-Werk in der 65. Sandgewann 1926 bis 1928 zunächst acht Wohnbaracken vom städtischen Hochbauamt errichtet. Diese Nähe zur Fabrik brachte ihnen schnell den Namen „Benzbaracken“ ein.
Das angekündigte Konzert war ganz nach dem Geschmack der rhythmushungrigen Nachkriegsjugend: Bill Haley, der Mann mit der Sechser-Locke auf der Stirn, Schöpfer des Rock ‘n Roll und Chartstürmer („See you later Alligator“, „Rock around the Clock“) kommt nach Mannheim!
„Ein Mannheimer mit Leib und Seele“: Diese Charakterisierung Max Silbersteins stammt vom ehemaligen Oberbürgermeister Hans Reschke anlässlich einer großen Ehrung. 1966, genau 1200 Jahre nach der ersten Erwähnung Mannheims im Lorscher Codex, führte die Stadt Mannheim eine neue Bürger-Auszeichnung ein, den Ehrenring. Dr. Max Silberstein war in jenem Jahr einer von drei Erstempfängern dieses Rings. Sein Geburtstag jährt sich am 3. April 2022 zum 125. Mal – Grund genug, die Erinnerung an diesen großen und leidenschaftlichen Mannheimer wachzurufen.
Bis zur Errichtung des Hauptfriedhofs waren die Friedhöfe in Mannheim zunächst konfessionell aufgeteilt. Erst im 18. Jahrhundert sollten alle Konfessionen einen eigenen Friedhof bekommen, die allesamt innerhalb der Stadt und zwar an der Festungsmauer angesiedelt waren.
"Das Pech meines Vaters", resümiert 2008 Johannes Haas-Heye in einem Brief " war es, dass er – mit viel Geld aufgewachsen – nicht haushalten konnte. Er hat immer gut verdient, aber oft mehr ausgegeben als eingenommen, denn was er machte, musste so schön wie nur irgend möglich sein."
Wer die Not der Nachkriegsjahre verstehen will, hat die Folgen des von den Nationalsozialisten verschuldeten 2. Weltkriegs zu betrachten. Die Parole des totalen Kriegs hatte noch, bis zum bitteren Ende, militärisch sinnlose Aktionen legitimiert, vermeintlich mit dem Ziel, den Vormarsch der Alliierten zu stoppen, mindestens zu verzögern, um noch ein paar Tage Zeit für den Rückzug zu gewinnen.
Die Ehrenbürgerwürde, die man ihm anlässlich seines 70. Geburtstags verleihen wollte, konnte Philipp Diffené nicht mehr entgegennehmen: Er verstarb am 4. Januar 1903, einen Tag vor Überreichung der Urkunde. Damit ist Diffené der einzige Mannheimer Ehrenbürger, dem diese Würdigung postum zuteil wurde.
"Mannheim auch in der Luft voran!" Unter dieses Motto stellte der Generalanzeiger vom 20. Mai 1912 einen der zahlreichen Mannheimer Flugtage vor dem Ersten Weltkrieg. Als Attraktion startete unter anderem ein von Hans Pippart und Heinrich Noll gebauter Eindecker – ein einmotoriges, zweisitziges, vogelförmiges Flugzeug.
Urbane Situationen, Plätze, Straßen und deren Darstellung haben Norbert Nüssle (1932 – 2012) schon immer fasziniert und werden zu Beginn der 1980er Jahre ein zentrales Thema in seiner Arbeit. Die Mannheimer Plätze, die er mit seinen Arbeiten festhält, sind eine Dokumentation ganz besonderer Art und halten sehr authentisch ein Stück Mannheimer Stadtgeschichte fest.
Im Januar 1954 verlieh der Mannheimer Gemeinderat neben Fritz Marguerre und Franz Schnabel auch Florian Waldeck die Ehrenbürgerwürde: ihm, "dem Sohn Mannheims, der viele Jahrzehnte als Anwalt, Parlamentarier und freier Bürger seiner Vaterstadt mit Hingabe gedient und nach leidvollen Jahren der Emigration sich dem Wiederaufbau Mannheims und der Neugestaltung des öffentlichen Lebens erfolgreich gewidmet" hatte.
Der Großmarkt Mannheim feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen, am 14. November 1961 wurde er im Fahrlachgebiet feierlich eingeweiht. Der Großmarkt ist eine junge Einrichtung, erst 1931 wurde er vom Wochenmarkt getrennt und zog auf den Toulonplatz vor dem Zeughaus. Doch schon bald brachte der Zweite Weltkrieg das Marktgeschehen fast gänzlich zum Erliegen. Erst in der Nachkriegszeit wurde der Markt wiederbelebt.
Die Suche nach alternativen, umweltfreundlichen Möglichkeiten der Stromerzeugung steht im Mittelpunkt der heutigen Energie-Debatten. Auch die BASF investiert aktuell große Summen im Bereich der Windenergie. Bereits in den 1960er Jahren war der Chemiekonzern auf der Suche nach einer Alternative zu fossilen Brennstoffen. Allerdings ging es damals nicht um Windenergie, sondern, ganz im Trend der damaligen Zeit, um die Errichtung eines Kernkraftwerks.
Die Schützengesellschaft 1744 ist der älteste Mannheimer Verein, der durch alle Höhen und Tiefen der Zeiten seine Traditionen zu wahren und am Leben zu erhalten wusste. Dies ist nicht immer selbstverständlich, denn dafür ist nicht nur ein hohes ehrenamtliches Engagement aller Mitglieder nötig, sondern besonders ebenso die Fähigkeit, Begeisterung für die Sache auch bei jungen Menschen zu fördern. Gerade die Traditionsvereine bilden ja auch immer einen Teil der Stadtgeschichte ab und fördern die Entwicklung einer vielfältigen Vereinslandschaft, die viele Menschen in ihren Bann zieht.
Johann Wilhelm Reiß wurde am 13. Juni 1838 in Mannheim geboren. Er war das zweite der drei Kinder des Großkaufmanns und Mannheimer Oberbürgermeisters Friedrich Reiß. Für den wohl eher dominanten Vater stand eigentlich fest, dass der älteste Sohn in seine Fußstapfen treten sollte. Die Auseinandersetzung dem Vater über die Frage der Berufswahl prägte dann auch Reiß' junges Erwachsenenalter maßgeblich. Aus Briefen an seinen Vater geht hervor, dass dieser seinen Sohn finanziell recht kurzhielt, selbst als er bereits seine späteren Studien aufgenommen und seine Berufswahl längst getroffen hatte.
Wie lebt es sich in Mannheim und seinen Stadtteilen? Dieser Frage sind wir gemeinsam mit einem Filmteam nachgegangen. Wir haben uns mit ganz unterschiedlichen Menschen getroffen, die uns über sich und ihren Stadtteil erzählt haben. Die Videos sind ab 5. November in der Stadtgeschichtlichen Ausstellung zu sehen. Produziert wurden sie mit finanzieller Unterstützung von KULTUR.GEMEINSCHAFTEN, einem gemeinsamen Förderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder.
Es begann im Juli 1971 mit einer "Einladung zu einer Filmischen Aktivität in Mannheim", initiiert von Fee Vaillant und Hanns Maier und adressiert an "Freunde und Teilnehmer der Internationalen Filmwoche". Erste Ideen für das, was kommen sollte und was es auch in der Praxis wurde, sind in diesem Aufruf schon vorformuliert: ein Mitgliederprinzip (Mitgliedsbeitrag im Jahr: 10 DM) und niedrige Eintrittspreise (ermäßigt: 2 DM, regulär: 3 DM).
Am 31. August 1921 fand in Mannheim vor dem Rosengarten eine Massendemonstration statt. 35.000 Menschen waren auf dem Friedrichsplatz zusammengekommen. Stadtrat Böttger von der SPD und der Geschäftsführer der USPD Dietrich sprachen von den Balkonen der Festhalle zur Menge und gaben ihrer Empörung über den Mord an einem wichtigen Wegbereiter deutschen Demokratie Ausdruck. Denn der katholische Zentrumspolitiker Matthias Erzberger war wenige Tage vorher im Schwarzwald Opfer rechter Terroristen geworden. Die Mannheimer Massenkundgebung war ein bewusster Protest demokratischer Kräfte gegen den politischen Terror von rechts und ein Bekenntnis zur Weimarer Demokratie.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Mannheim zu einer amerikanischen Garnisonsstadt, die in den folgenden Jahrzehnten für viele tausend Soldaten zur Heimat auf Zeit werden sollte. Kampf- und Kampfunterstützungseinheiten diverser Truppengattungen der U.S. Army, aber auch wichtige Hauptquartiere sowie Depots und Nachschubeinheiten prägten über die Jahre das Gesicht der Garnison, die in Spitzenzeiten fast 9.000 Soldaten umfasste, darunter zeitweise sogar Angehörige der U.S. Air Force und U.S. Navy.
Wohnen in der Sternwarte – herrliche Aussicht in alle Himmelsrichtungen, aber auch keine alltägliche Wohnung. Denn jedes kleine Ding – und vor allem das Heizmaterial – muss nach oben getragen werden. Komfortabler wurde es erst, als bei der großen Renovierung 1958 die Zentralheizung eingebaut wurde.
Napoleon Bonaparte hat tiefe Spuren in der Geschichte Mannheims hinterlassen. Seine Siege führen zur territorialen Neuordnung Deutschlands, in deren Zug die kurpfälzische Hauptstadt Mannheim zu einer badischen Landstadt degradiert wird. Doch abseits der großen Politik gibt es auch eine Vielzahl an persönlichen Verbindungen des großen Korsen zur Quadratestadt, die er im Übrigen persönlich nie besucht hat.
In der Zeit des "Dritten Reichs" hatten zahlreiche deutsche Städte Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Hermann Göring und andere NS-Größen zu ihren Ehrenbürgern erhoben. Vor diesem Hintergrund sah sich das Stuttgarter Innenministerium im Februar 1946 veranlasst, den Gemeinden größte Zurückhaltung hinsichtlich der Verleihung neuer Ehrenbürgerwürden aufzuerlegen.
"Es ist ein für die Geschichte des Feuerlöschwesens der Stadt Mannheim wichtiger Augenblick, welcher uns heute hier zusammengeführt hat", so der damalige Bürgermeister Klotz in seiner Ansprache zur Gründung der Berufsfeuerwehr: "Wenn sich später einmal, was ja wohl unausbleiblich sein wird, Mannheim zur Großstadt entwickelt und unsere Stadt damit zugleich auch eine wohlorganisierte große Berufsfeuerwehr aufzuweisen haben wird, so wird der Chronist, welcher die Entwicklungsgeschichte dieser Feuerwehr beschreibt, auf den heutigen Tag und die jetzige Stunde zurückgreifen müssen."
Im 17. und 18. Jahrhundert war der Anschlag noch reines Informationsmedium, auf Form und Gestaltung wurde kaum Wert gelegt, was zählte, war die nüchterne Nachricht: Welche Preise für Brot, Fleisch, Holz etc. zeigt die Markttaxe heute an, wann kommt die Wanderbühne endlich nach Mannheim. Das war von Interesse.
Die 1891 eröffnete Friedrichsbrücke war Mannheims wichtigster Neckarübergang und wurde noch in den Jahren 1939/40 zur Bewältigung des steigenden Verkehrsaufkommens verbreitert und modernisiert.
Als erster gebürtiger Mannheimer wurde im Jahr 1862 der berühmte Chirurg und Augenheilkundler Maximilian Joseph Chelius anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Mannheim bedacht. Damit sollten die Verdienste eines Mannes gewürdigt werden, der die chirurgische Tradition der Universität Heidelberg begründet hatte und sich als Operateur, als Lehrer wie als Gelehrter einen Namen von europäischem Rang erworben hatte.
Der TSV Mannheim von 1846 begeht dieses Jahr sein 175-jähriges Jubiläum. Wenn auch unter den Bedingungen der Pandemie von Feiern kaum die Rede sein kann, sollte bei dieser Gelegenheit doch an die traditionsreiche Geschichte dieses ältesten und größten Turn- und Sportvereins erinnert werden, dessen Entwicklung stets eng mit der Geschichte der Stadt Mannheim verknüpft war.
Eine Laube, ein paar Hühner, ein bisschen Gemüse - was für manche wie ein idyllisches Träumchen klingt, war vor ungefähr einhundert Jahren bittere Realität in den Spelzengärten am Rande der Neckarstadt. Warum es sich um eine "bittere Realität" handelte und was es genau bedeutete, in den Spelzengärten zu wohnen, ist Gegenstand einer soziologischen Studie der Schülerinnen "der obersten Klasse der Städtischen Sozialen Frauenschule" von 1931. Anhand dieser Studie soll im Folgenden eine Zeitreise in die Neckarstadt der Weimarer Republik unternommen werden.
Das MARCHIVUM ist das Haus der Stadtgeschichte sowie der Erinnerungskultur und mit seinen umfangreichen Beständen zugleich das Gedächtnis der Stadt Mannheim. Der besondere Charakter des historischen, denkmalgeschützten Gebäudes aus der NS-Zeit und die ungewöhnliche räumliche Atmosphäre im Ochsenpferchbunker stellen spezielle Anforderungen an die Ausstellungsgestaltung.
Goethe besuchte Mannheim, soweit bekannt, achtmal. Bei seinem ersten Besuch im Oktober 1769 war er gerade einmal 20 Jahre alt, bei seiner letzten, achten Ankunft 1815 zählte er bereits 66 Jahre.
Günter Meder ist vielen Mannheimer*innen noch aus ihrer Kindheit bekannt. 1934 in Mannheim geboren, ist er seit Mitte der 50er Jahre als Märchenerzähler unterwegs. Ob in Krankenhäusern oder Schwimmbädern weiß er noch bis heute seine jungen Fans mit seinen Geschichten zu begeistern. Wir haben ihn ins MARCHIVUM eingeladen und ihn über seine Erlebnisse befragt.
Vor 100 Jahren entstand auf dem Lindenhof, genau dort wo die Stadt Mannheim derzeit ihr neues Technisches Rathaus errichtet, eine Autofabrik. Die spannende Geschichte des Firmengründers ist jetzt erstmals in einem Buch veröffentlicht worden.
Es war ein spektakulärer Propagandafeldzug. Im Sommer 1900 schickte Kaiser Wilhelm II. eine komplette Kriegsflotte den Rhein hinauf - bis nach Karlsruhe und wieder zurück. Auch in Mannheim und Ludwigshafen wurde sie von einer marinebegeisterten Menge und den örtlichen Honoratioren voller Hurrapatriotismus empfangen.
Der Mannheimer Paradeplatz ist möglicherweise der Platz mit dem höchsten Durchgangsverkehr in der Stadt. In all dem Trubel widmete die Mediendesignerin Anna Hinckel ihm ein charmantes Filmportrait.
In der Neuen Mannheimer Zeitung vom 30. Juli 1932 berichtet ein Journalist von einem Spaziergang durch die Mannheimer Spelzengärten. Er beschreibt seine Eindrücke des einstigen Elendsviertels mit seinen "blutigroten Fahnen mit der Sichel oder dem Sowjetstern", die Symbole der Kommunisten oder, wie vom Autor bezeichnet, der "Gottlosenbewegung".
Mit über 50 Millionen Besuchern brach die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 alle vorherigen Rekorde. Auf 120 ha Fläche präsentierten sich rund 80.000 Aussteller aus mehr als 40 Staaten mit ihren Produkten sowie Neuheiten und bescherten den Besuchern eine alle Sinne überwältigende Landschaft voller Technik, Architektur, Kultur, aber auch Vergnügen.
Voll des Lobes für Mannheim und die Kurpfalz war der britische Reisende Gilbert Burnet, als er im Jahre 1686 im Zuge seiner Tour durch Europa auch diese Region bereiste.
Wir schreiben das Jahr 1886: Das ganze deutsche Postwesen ist von der staatlichen Post besetzt… Das ganze? Nein! Einige private Postdienstleister hören nicht auf, Widerstand zu leisten.
Am 20. August 1913 wartete der Mannheimer Generalanzeiger mit einer Neuheit auf: Erstmals bot das Blatt seinen Lesern einen täglichen Sportteil, der unter dem anspruchsvollen Titel "Tägliche Sport-Zeitung" firmierte.
"Migration ist elementarer Bestandteil des historischen Erbes Mannheims seit Gründung der Stadt. Dieses ist zu bewahren, zu mehren, in der Gegenwart zu vermitteln und in die Zukunft weiterzugeben." So steht es im Leitbild des MARCHIVUM geschrieben. Daran anknüpfend wurde ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das sich genau um das Thema "Migration" dreht.
Damit die Stadtgeschichtliche Ausstellung im Herbst 2021 und das NS-Dokumentationszentrum im Frühjahr 2022 planmäßig eröffnen können, hat der architektonische Umbau hierfür vor kurzem begonnen. Es werden sprichwörtlich viel Stein bewegt und Staub produziert. Wir hatten die Gelegenheit, ein Interview mit Jörg Deffner von der Mannheimer Planungsgesellschaft Schmucker und Partner zu führen, der die Baumaßnahmen steuert und leitet.
Der Erste Weltkrieg gilt nicht nur als "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", sondern brachte auch die Kriegsgefangenschaft als Massenphänomen von unbekanntem Ausmaß hervor: Es entstand das erste große Lagersystems des 20. Jahrhunderts.
Im Herbst dieses Jahres ist es endlich so weit. Dann eröffnet im Erdgeschoss die neue Stadtgeschichtliche Ausstellung des MARCHIVUM. Im Frühjahr 2022 wird dann das NS-Dokumentationszentrum im 1. Obergeschoss folgen.
Wir hatten das Vergnügen, ein Gespräch mit Professor Manfred Fath zu führen, der über zwei Jahrzehnte hinweg als Direktor die Kunsthalle leitete. Es war ungemein interessant, Dinge aus seiner Sicht zu erfahren, und darüber hinaus ein sehr amüsantes Gespräch, da Herr Fath über eine gehörige Portion Selbstironie verfügt.
Als Eduard Moll aus seiner westfälischen Heimat in den Mannheimer Raum kam, war noch nicht abzusehen, dass er 21 Jahre lang das Stadtoberhaupt Mannheims sein würde. Am 9. März 1814 in Osnabrück geboren, war er 1840 Mitbegründer der Firma "Helmreich, Moll & Comp.", die in Wieblingen Drahtstifte und Springfedern herstellte.
Heute vor 150 Jahren starb Karl von Renz, der Oberst bei den badischen Truppen in den Kriegen 1866 und 1870 sowie Kommandeur des Mannheimer 2. Grenadier-Regiments König von Preußen war, im Gefecht bei Nuits im damaligen Verständnis den "Heldentod". In Erinnerung an Karl von Renz wurde in Mannheim eine Straße nach ihm benannt: die Renzstraße, in der Mannheimer Oststadt, die vom Goetheplatz bis zur Friedrich-Ebert-Brücke führt.
Dr. Klaus Hohlfeld war von 1976 bis 2002 Leiter der Stadtbibliothek. In einem lebhaften Interview hat er uns einiges über sich und sein Berufsleben verraten.
Am ersten bundesweit begangenen Volkstrauertag wurde die von der Stadt errichtete Gedenkstätte mit einer feierlichen Zeremonie ihrer Bestimmung übergeben.
Vor 100 Jahren wurde das Herschelbad eröffnet. Diesen November feiert es daher ein ehrwürdiges Jubiläum, und das MARCHIVUM feiert einfach mit! Wir freuen uns sehr, ein filmisches Portrait über diese bekannte Mannheimer Institution zeigen zu können. Die Mediendesignerin Anna Hinckel von der Alugha GmbH hat uns den Clip dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Im Krieg von 1870 bis 1871 fiel Mannheim nicht nur eine besondere Rolle als Etappenort für den Aufmarsch der zweiten Armee oder bei der Versorgung von deutschen und französischen Verwundeten und Kranken zu, sondern es forderte auch eine frühe Auseinandersetzung mit dem Thema der Kriegsgefangenschaft.
Die Anfänge und die rasante Entwicklung der Pressefotografie nahmen ihren Lauf in den 1920er Jahren, als der neue Typus des "rasenden Reporters" geschaffen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte der Bildjournalismus einen weiteren Höhepunkt. Neben der "Human Interest Fotografie" bzw. der humanistischen Fotografie entwickelte sich ein neuer Typus von Fotografen, die seither lediglich den Schönen und Reichen auf den Fersen sind und die Klatschpresse füttern. In Fellinis Film "La Dolce Vita" wurden die Protagonisten jener Fotojagden 1960 erstmals "Paparazzi" genannt.
Sackträger sind meist an Warenumschlagplätzen zu verorten, seien es Märkte wie z. B. in Herdegen oder an Häfen wie z. B. in Neuss, Frankfurt oder Mannheim. Sie wurden gebraucht, um Waren von Wagen oder Schiffen auf- oder abzuladen und zu befördern. Ihre erste Erwähnung für Mannheim findet sich in den "Instruktionen für Sackträger auf dem Fruchtmarkt" von 1789.
Am 17. Oktober 1868 unterzeichnen die damaligen Rheinuferstaaten die Mannheimer Akte. Zur Bestätigung dieses Freihandelsabkommens wird bewusst auf den Tag der Eröffnung des Mannheimer Freihafens Bezug genommen, die 28 Jahre zuvor, am 17. Oktober 1840, stattgefunden hat.
Der Deutsche Luftflotten-Verein wurde 1908 gegründet und verlegte erst 1914 seinen Sitz von Mannheim in die Reichshauptstadt. Oberstes Vereinsziel war die "Schaffung einer starken deutschen Luftflotte"; 1909 entstand auf Initiative des Vereins die erste Luftschifferschule in Friedrichshafen.
Vor etwas mehr als 200 Jahren erfand Karl Drais mit seiner Laufmaschine in Mannheim den Vorläufer des heutigen Fahrrads. Am 12. Juni 1817 unternahm er seine erste Fahrt von der Quadratestadt nach Schwetzingen. Doch dauerte es mehrere Jahrzehnte, bis das Fortbewegungsmittel allgemeine Verbreitung fand.
Als Ehrengast bei der Einweihung der Christuskirche 1911, war Großherzog Friedrich II von Baden anwesend, für den die zahlreichen anwesenden Gläubigen eine Gasse bilden. Entdecken Sie auch die anderen beiden Tafeln zur Oststadt! Zu den Mannheimer Stadtteilen gibt es außerdem auch STADTPUNKTE zu entdecken!
Direkt gegenüber dem MARCHIVUM, am Brückenkopf der Jungbuschbrücke stand 40 Jahre lang die Portland-Cement-Fabrik Mannheim, das älteste Zementwerk in Baden. Seine Gründung hängt mit der Entstehung eines neuen deutschen Industriezweigs und sein Ende mit der Entwicklung der Stadt Mannheim zusammen.
Am 21. September 1921, früh um 7.32 Uhr, bebte im Rhein-Neckar-Raum die Erde. Einem dumpfen Schlag folgten unmittelbar darauf die Druckwellen einer ungeheuren Explosion. In die Luft gegangen waren aus dem Silobau 110 des Oppauer Stickstoffwerks der BASF 4.000 t Ammoniumsulfatsalpeter, woraus nach dem Haber-Bosch-Verfahren Ammoniak als Düngemittel hätte produziert werden sollen.
Der Deutsche Luftflotten-Verein wurde 1908 gegründet und verlegte erst 1914 seinen Sitz von Mannheim in die Reichshauptstadt. Oberstes Vereinsziel war die "Schaffung einer starken deutschen Luftflotte"; 1909 entstand auf Initiative des Vereins die erste Luftschifferschule in Friedrichshafen.
Anlässlich der 350. Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte am 24. Januar 1957 ehrte die Stadt Mannheim Richard Böttger, der seine Ernennung zum Ehrenbürger laut Allgemeine Zeitung vom 2. September 1957 mit den Worten kommentierte: "Der Gemeinderat hat sich selbst geehrt, indem er einem Manne aus dem Volke die Ehrenbürgerwürde zugedacht hat" – eine charakteristische Äußerung für jemanden, dessen Lebenswerk stets auf dem Bewusstsein um die eigene Herkunft und auf der Verantwortung gerade diesem Volke gegenüber gründete.
Unser Beitrag zu Mannheims Wahrzeichen - dem Wasserturm - hatte so viele Klickzahlen, dass wir gerne an dieser Stelle noch mit diesem kurzweiligen Film der zwei Mediendesignerinnen Anna Hinckel und Michelle Acosta von der Alugha GmbH nachlegen möchten, die uns den Clip kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Dafür herzlichen Dank.
Als Rheinische Hartgummiwarenfabrik wurde am 3. April 1873 in Neckarau von Friedrich Julius Bensinger, dem Bankhaus H. L. Hohenemser und den Brüdern Victor und Alfred Lenel ein Unternehmen eingetragen, dessen Produkte weltweit die Kinderherzen erobern sollten.
Guter Sportsgeist zwischen den einzelnen bringt auch einen guten Geist zwischen den Nationen. Überzeugt vom demokratischen Wert des Sports räumte die amerikanische Besatzungsmacht nach 1945 im Rahmen ihres Reeducation-Programms auch in Mannheim dem Sport eine zentrale Stellung ein.
Französische Spuren in Mannheim aus dem Kriege 1870/71
Im Jahr 2020 jährt sich der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 zum 150. Mal. Heute erinnern uns die Kriegerdenkmäler auf den Mannheimer Friedhöfen an einen Krieg, der im öffentlichen Bewusstsein gegenüber den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts verblasst ist.
Nicht weniger als 21 Wassertürme kann der Kundige noch heute in Mannheim entdecken – einer davon, vor dem ehemaligen Heidelberger Tor gelegen, hat es zum Wahrzeichen der Stadt schlechthin gebracht.
Vor genau 300 Jahren erfolgt die feierliche Grundsteinlegung für das Mannheimer Schloss. Seine repräsentativ ausgedehnte Schlossanlage in der Rheinebene ist längst überfällig, schließlich haben andere Fürsten schon ihre alten Residenzen erneuert oder durch Neubauten ersetzt.
Die "Goldenen Zwanzigerjahre" waren eine Epoche voller Widersprüche: eine Zeit des Aufbruchs, des technischen Fortschritts, aber auch der Arbeitslosigkeit und des politischen Niedergangs, der schließlich in die Diktatur führte. Eine Zeit, in der sich in der bildenden Kunst, aber auch in Architektur, Design und Literatur neue Ausdrucksformen entwickelten, die unter dem Begriff "Neue Sachlichkeit" subsumiert wurden.
Für die Elite der deutschkatholischen und später freireligiösen Bewegung in ihrer Frühzeit ist der Lebensweg des ersten Predigers der Mannheimer Gemeinde Carl Scholl geradezu prototypisch.
Am frühen Sonntagmorgen des 20. Juni 1948 quittierte der Leiter des Ernährungs- und Wirtschaftsamts, Karl Schmidt, den Empfang von genau 9.958.500 DM. Ort des denkwürdigen Geschehens war die Landeszentralbank in M 7. Der Zweck der Operation, die länderweit unter dem Decknamen "bird dog" ablief, war die Einführung einer neuen, stabilen Währung: die Geburt der DM.
Mannheim war in den 1790er Jahren ein wichtiger Verlagsort für Buchveröffentlichungen, in denen sich deutsche Autoren mit den Ereignissen der Französischen Revolution auseinandersetzten. Während in Mainz nur in den Jahren 1792/93 – also zur Zeit der Mainzer Republik – jakobinische Literatur erschien, verhinderte in Mannheim selbst die Anwesenheit österreichischer Truppen die Veröffentlichung mehr oder weniger offen prorevolutionärer Publikationen nicht.
Wo man die Sterne betrachtet... Mit der 1772 erbauten Sternwarte unweit der Jesuitenkirche katapuliert sich Mannheim in die Spitze der astronomischen Forschung und zieht mit anderen Instituten wie in Greenwich und Paris gleich.
Menschen, Pferde und Dampfkraft bewegten nach wie vor die Gefährte auf Deutschlands Land und Wasserstraßen, als Nikolaus Otto in Deutz seinen Viertaktverbrennungsmotor entwickelte und 1877 patentieren ließ. 1885 bauten Gottlieb Daimler und sein Konstrukteur Wilhelm Maybach in Cannstatt das erste Motorrad der Welt. Und in Mannheim erprobte und verbesserte Karl Benz auf dem Werkstatthof in T 6, 11 sein dreirädriges, mit Viertaktmotor ausgerüstetes und mit Ligroin betriebenes Gefährt.
Fast alle kennen Palmin, aber wenigen fällt auf, dass die charakteristische Verpackung im Retrostil die Mannheimer Stadtfarben und die Wolfsangel aus dem Stadtwappen trägt. Dieses Produkt nimmt nämlich seinen Anfang in Mannheim.
Als 1860 der Kran am Neckar errichtet wird, wird bereits der Rheinhafen ausgebaut und lässt sein künftiges Potential erkennen. Erfahren Sie auf der STADTPUNKTE-Tafel mehr über die traditionsreiche Mannheimer Firma Mohr & Federhaff, die den Kran hergestellt hat. Bereits 1801 gegründet, wurde sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weltbekannt.
Uwe Ochsenknecht und seine Kollegin Dagmar Cassens standen in der Keplerstraße für das Fernsehspiel "Notwehr" vor der Kamera. Und die hohen Innenräume des Mannheimer Polizeipräsidiums boten die geeignete Kulisse für eine Szene in Volker Schlöndorffs und Peter Fleischmanns Film "Der Frevel". Kurzum: Mannheim war und ist bis heute ein beliebter Drehort für Filmschaffende aus ganz Deutschland.
Am 20. Mai 1820 stand Mannheim im Blickpunkt der deutschen Öffentlichkeit. An diesem Tag wurde der Student Karl Ludwig Sand auf der Wiese vor dem Heidelberger Tor, etwa am heutigen Wasserturm, hingerichtet.
In der Ausstellung "Alltagswelten einer Industriestadt" läuft in einem digitalen Bilderrahmen eine Fotoserie, die im Zusammenhang mit der von Hans Roden verfassten Reportage "Frau Christa kauft ein" entstanden ist. Die Reportage begleitet eine junge Frau bei ihrem Einkauf durch die Geschäfte, die Anfang der 1950er Jahre im Tiefbunker unter dem Alten Messplatz das sog. Bunkerkaufhaus gebildet haben.
Am 12. Juni 1817 bricht Karl von Drais mit seiner zweirädrigen Laufmaschine von Mannheim zum Relaishaus an der Allee nach Schwetzingen auf, um die Tauglichkeit seiner neusten Erfindung unter Beweis zu stellen. Von der Innenstadt bis zu dieser heute nicht mehr erhaltenen Pferdewechselstation und zurück legt er etwa vierzehn Kilometer in einer Stunde zurück.
Wussten Sie, dass der Brunnen auf dem Paradeplatz lange trocken lag, da es dort keine Wasserleitung gab? Kaum vorstellbar, warum Kurfürst Karl Philipp die Brunnenskulptur von Düsseldorf nach Mannheim bringen und auf einen Sockel stellen ließ.
Pünktlich zum Kriegsende am 8.5.1945 schildert der versierte Kenner der deutsch-amerikanischen Zeitgeschichte Prof. Christian Führer in einem Online-Vortrag die letzten Kriegstage und -ereignisse in Mannheim.
Albert Speer – diesen Namen verbinden viele mit dem nationalsozialistischen Architekten und Rüstungsminister. Weniger bekannt ist, dass sein Vater in Mannheim ein vielbeschäftigter und hoch angesehener Architekt war, der mit seinen Bauten das Stadtbild der Zeit um 1900 eindrucksvoll prägte. Wir wissen viel über den Sohn, aber was wissen wir über den Vater?
Wer die Mannheimer Adressen in der Innenstadt für merkwürdig oder gar unvollständig hält, hat sich noch nicht mit deren Geschichte befasst. Denn wer nach einer historischen Adresse im modernen Stadtplan sucht, läuft meist in die Irre.
Zu Beginn des Ausstellungsprojekts über Maria und Hans Roden war über die Lebensläufe des Fotografenpaars recht wenig bekannt. Bei den Vorarbeiten zeichneten sich jedoch zwei spannende, im Fall von Hans allerdings auch nicht unproblematische Biografien ab.
Auch uns fehlt die schönste Nebensache der Welt, der Fußball. Daher wollen wir hier auf große Fußballmomente der Stadtgeschichte schauen. Im Fokus steht der größte Erfolg der Vereinsgeschichte des SV Waldhof Mannheim in der Sparte Fußball: der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga.
Wenn Sie wissen möchten, was im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen früher lagerte dann schauen Sie auf die Tafeln am Toulonplatz. Dort befinden Sie sich übrigens im Gebiet der ehemaligen Festung.
Auch im MARCHIVUM gilt der Lockdown, auch im MARCHIVUM sind die meisten Kolleginnen und Kollegen zumindest zeitweise im sog. "Home-Office" und auch für uns gilt, dass wir unsere Aufgaben unter erschwerten Rahmenbedingungen erfüllen müssen.
Kurfürst Karl Theodor, der in der Nachfolge Karl Philipps seit 1742 im Mannheimer Schloss residiert, gefällt sich als aufgeklärter absolutistischer Herrscher und Förderer von Kunst und Wissenschaft. Noch bevor es 1763 zur Gründung der Akademie der Wissenschaften kommt, stellt er im 1760 fertiggestellten Ostflügel des Schlosses unterschiedliche Sammlungen aus und richtet eine beachtliche Bibliothek ein.
Der Marktplatz ist von Beginn an das Zentrum des städtischen Lebens. Wussten Sie, dass sogar Kurfürst Karl Philipp in einem Palais am Marktplatz lebte, bevor er 1732 in sein neu erbautes Schloss einziehen konnte? Dies und vieles mehr erfahren Sie auf den insgesamt vier STADTPUNKTE-Tafeln am Marktplatz.
Das Duell mit seinen Regeln und der Assoziation zu Begriffen wie Ehre und Tod wird bis heute als kulturhistorisches Phänomen wahrgenommen und war nur den satisfaktionsfähigen Mitgliedern einer Gesellschaftsschicht vorbehalten.
Bei der Kurpfälzischen Medaillensuiten, auch kurz Kurfürstensuite genannt, handelt es sich um eine Serie von 30 Gedenkmünzen, die Kurfürst Karl Theodor 1758 anfertigen lässt.
Durch ihre guten Kontakte gelang es, Maria und Hans Roden auch Fotos in Gebäuden zu machen, in denen fotografieren üblicherweise nicht erlaubt war. So zum Beispiel im Mannheimer Gefängnis.
Nach zehnjähriger Pause fand vom 1. bis 15. Mai 1949 erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein Maimarkt statt. Der Erfolg des Weihnachtsmarktes vom 28. November bis 14. Dezember 1948 hatte die Stadt ermutigt, auch den Maimarkt wiederzubeleben.
Der Schillerplatz lädt immer zu einem Besuch ein. Nicht zuletzt weil sich hier die barocke Jesuitenkirche erhebt. Dieser katholische Orden hatte eine enge Beziehung zum Herrscherhaus, was auch durch die bauliche Nähe zum Schloss seinen Ausdruck findet. Doch bietet der Platz noch weitere STADTPUNKTE!
Auf historischen Abbildungen des Mannheimer Schlosses, des Rathauses oder des Zeughauses sind auf den Dächern gut sichtbar sogenannte Hemmer‘sche Fünfspitze zu erkennen. Dieser Blitzableiter ist nach seinem Schöpfer, dem Mannheimer Physiker und Meteorologen Johann Jakob Hemmer (1733–1790) benannt.
Nicht nur heute gibt es viele Großbaustellen in Mannheim. Um 1900 entstand diese Aufnahme der Baustelle des Rosengartens, der im Zuge der Oststadtbebauung errichtet wird. Der großzügig angelegte Stadtteil entwickelt sich zum Wohn- und Geschäftsviertel des Großbürgertums. Zum Rosengarten, aber auch zum Wasserturm und zur Oststadt gibt es viele STADTPUNKTE zu entdecken.
Bereits im September des Jahres 1700 wird der Grundstein zum Neubau des Rathauses am Mannheimer Markplatz gelegt und damit der Wille zum Wiederaufbau der Stadt nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg deutlich bekundet. Bis heute ist das Rathaus mit der Katholischen Kirche das älteste erhaltene Gebäude in den Mannheimer Quadraten.
Maria und Hans Roden waren viel unterwegs, wenn es darum ging, die besten Fotoaufnahmen zu finden. Ihre Reisen führten sie quer durch Deutschland und Europa. Immer mit dabei: ihr VW-Käfer als treuer Begleiter.
Die 1891 eröffnete Friedrichsbrücke war Mannheims wichtigster Neckarübergang und wurde noch in den Jahren 1939/40 zur Bewältigung des steigenden Verkehrsaufkommens verbreitert und modernisiert.
Wussten Sie, dass früher auf dem Goetheplatz nicht Theater, sondern Tennis gespielt wurde? Wo sich heute das Nationaltheater befindet, befand sich lange der Platz des Lawn-Tennis-Clubs, wie auf der historischen Postkarte zu sehen ist. Auch zu diesem Platz kann man auf einer STADTPUNKTE-Tafel einiges erfahren.
Kaum ein Sachbuch hat seit seinem Erscheinen im Bereich der Erinnerungskultur für mehr Furore und Aufmerksamkeit gesorgt als die Studie von Géraldine Schwarz. Unter dem Titel "Die Gedächtnislosen. Erinnerungen einer Europäerin" wurde das 2017 erschienene Werk bereits nach einem Jahr ins Deutsche übersetzt. Von der Literaturkritik ebenfalls hochgelobt, erhielt es noch im selben Jahr in der Kategorie "Roman" den Preis des Europäischen Buches.
Auch wenn heute der Tabakkonsum zunehmend in Verruf gerät, kommt ihm noch immer eine große wirtschaftliche Bedeutung zu. Nicht anders ist es im 17. Jahrhundert in Mannheim, wo der Tabakanbau, seine Verarbeitung und der Tabakgenuss eine wichtige Rolle spielen. In größerem Umfang in England bereits im späten 16. Jahrhundert verbreitet und 1598 auch in der Kurpfalz eingeführt, verbreitet sich "Rauchschlürfen" oder "Tabaksaufen" insbesondere durch die Soldaten im Dreißigjährigen Krieg in der Kurpfalz und ist in allen Gesellschaftsschichten beliebt.
Das Titelbild zur Ausstellung "Alltagswelten einer Industriestadt. Fotografien von Maria und Hans Roden" zeigt den in Deutschland bekannten Hochseilartisten Alfons Traber, wie er 1949 in luftiger Höhe über den Mannheimer Marktplatz balanciert. Das Bild macht neugierig, weshalb uns schon viele Fragen dazu erreichten.
Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg, in dem über 65 Millionen Menschen in Kampfhandlungen oder als zivile Opfer getötet wurden. In Mannheim endete der Krieg bereits Ende März 1945.
In Zeiten der häuslichen Quarantäne wollen wir Sie auf die interessante und vielfältige Geschichte unserer Stadt aufmerksam machen und Sie zu virtuellen Spaziergängen einladen. Im wöchentlichen Turnus stellen wir Ihnen eine STADTPUNKTE-Tafel vor. Damit wollen wir Sie nicht nur zu einem (künftigen) Spaziergang anregen, sondern auch auf unseren Internetauftritt und die STADTPUNKTE-App aufmerksam machen. Mit dieser können Sie alle Infos zur Geschichte vor Ort auch zuhause abrufen. Der heutige Rundgang führt Sie zum Mannheimer Schloss des 18. Jahrhunderts.
Am 30. April 1916 wurde erstmals eine saisonale Zeitumstellung im Deutschen Reich eingeführt. Sie währte als unliebsame Kriegsmaßnahme bis 1919. Die Bestimmungen zur Einführung der Zeitumstellung, ihre Durchführung und vor allem ihre Beibehaltung während der Kriegsjahre riefen allerlei Kontroversen im Deutschen Reich hervor. Die Stadt Mannheim bildete hierbei keine Ausnahme.
In wöchentlicher Reihenfolge geben wir auf unserem Blog einen Einblick in das laufende Publikationsprojekt zur Geschichte Mannheims: Grundlage bildet eine Vorlesung von Prof. Nieß zur „Geschichte Mannheims in 100 Objekten“, die er im Herbst 2018 an der Universität Mannheim gehalten hat. Der große Zuspruch dieser Vorlesung sowie der allgemeine Wunsch nach einem populären Einblick in unsere Stadtgeschichte bewog das MARCHIVUM zu diesem Buchprojekt. Ausgewählte Beiträge werden im Blog in Kurzform vorgestellt.
Not macht bekanntlich erfinderisch. Da die Ausstellung "Alltagswelten einer Industriestadt. Fotografien von Maria und Hans Roden" im MARCHIVUM aufgrund der Corona-Situation aktuell geschlossen ist, öffnen wir sie für alle Interessierten im Internet. Einmal wöchentlich zeigen wir ausgewählte Einblicke in die Schau.
Social Media Links