Frieda U. Back wurde am 12. April 1895 als Tochter eines Schuldirektors in Frankfurt am Main geboren. Im Juni 1915 legte sie ihr Examen als Lehrerin für Rhythmische Gymnastik (Methode Jacques-Delacroze) an der Wigman-Schule in Hellerau ab. Ihre nächsten Jahre waren geprägt von intensiven Studien zu Musik und Gymnastik; sie schloss diese mit einem Examen in Gehör- und Stimmbildung im Juli 1917 ab. Anschließend lehrte Frieda U. Back insbesondere Rhythmische und Hygienische Gymnastik im Landerziehungsheim Hoeniger in Agnetendorf im Riesengebirge (heute Jagniątków/Polen). In den Jahren 1919 und 1920 gab sie Tanzunterricht und veranstaltete eigene Tanzabende in Frankfurt am Main.
Gemeldet war Frieda U. Back in Mannheim ab Juli 1921. Schon seit Jahresbeginn war sie jedoch als Lehrerin für Rhythmische Gymnastik an "Bleicher’s Pädgagogium der Tonkunst" in Mannheim tätig. Ab September 1920 absolvierte sie weitere Studien an der Wigman-Schule in Hellerau und schloss 1925 mit einem Diplomexamen ab. Darüber hinaus leitete sie den Gymnastikunterricht am städtischen Fröbelseminar in Mannheim seit 1924.
Ihre Schule für Körperbildung und Tanz in Mannheim eröffnete Frieda U. Back im September 1921. Von 1925 bis 1928 wurde die Schule als Zweigstelle der Wigman-Schule in Dresden geführt, bis sie diese dann unabhängig weiterführte. Seit 1927 kämpfte Frieda U. Back um die staatliche Anerkennung ihrer Gymnastikschule als Fachschule, die ihr bis zuletzt nicht erteilt wurde. In einem Schreiben an das Ministerium für Kultus und Unterricht machte sie darauf aufmerksam, "dass es sich als wünschenswert für Südwestdeutschland, insbesondere für Baden, herausgestellt hat, hier eine Berufsausbildungs-Stätte mit Abschluss-Prüfung zu haben." Zu diesem Zeitpunkt gab es nach Back noch keine Ausbildungsstätte für Gymnastiklehrer in Baden, die von Bedeutung war. Denn für sie bedeutete "die sachgemäße und gute Ausbildung solcher Lehrkräfte aber für die Erziehung der Jugend von heute Wesentliches."
Straßenansicht von N 2, 12. Im ersten Stock waren später die Unterrichtsräume der Schule für Körperbildung und Tanz, um 1910. MARCHIVUM.
Die Unterrichtsräume der Tanzschule waren von 1924 bis 1930 in der Werderstraße 29 und ab 1930 in N 2, 12 untergebracht. An der Schule für Tanz und Körperbildung konnte man entweder eine „Berufsausbildung für Lehrer und Tänzer“ absolvieren oder man belegte „Allgemeine Kurse für Erwachsene und Kinder“. Die Berufsausbildung dauerte drei Jahre und die Absolvent*innen erhielten nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung ein Zeugnis. Der Unterrichtsstoff umfasste z. B. die Entwicklung des Körpergefühls, Atem-Gymnastik, Bewegungslehre, Körperausdruck und Rhythmik. Die Kurse in Musik, Stilkunde, Gesellschaftstanz, Psychologie und Anatomie wurden durch namhafte Fachkräfte abgehalten, wie z. B. den Komponisten Dr. Ernst Toch, den Arzt Dr. Alfred Narath, den Schauspieler Ludwig Ney oder durch Prof. Dr. W[ilhelm] Autenrieth. Die allgemeinen Kurse umfassten vor allem die hygienische Gymnastik, die Bewegungs-Gymnastik, die tänzerische Gymnastik, Bewegungskurse für Darsteller und Künstler sowie eine "Männerklasse für Bewegungsgymnastik". Die begabtesten und fortgeschrittenen Schüler hatten die Gelegenheit, in der 1927 gegründeten "Tanzgruppe von Frieda U. Back" mitzuwirken.
Anzeige in der Neuen Mannheimer Zeitung, Nr. 422, 12.09.1929 (Mittagsblatt). MARCHIVUM.
Die Zusammenarbeit des Komponisten Ernst Toch, der an der Mannheimer Musikhochschule seit 1912 lehrte, und der Tänzerin Frieda U. Back bewegte sich über die Schule hinaus, auch auf die Bühne: So fand am 19. November 1923 ein Tanzabend der Schule für Körperbildung und Tanz statt, in dessen Mittelpunkt eine Tanzdichtung von Frieda Back stand. Ernst Toch komponierte dazu das Kammerorchesterwerk „Tanzsuite“ op. 30, welches vom Orchester des Nationaltheaters Mannheim unter der Leitung von Paul Breisach ausgeführt wurde.
Nach der am 23. November 1930 stattgefundenen öffentlichen Unterrichtsstunde im großen Harmoniesaal resümierte die Neue Mannheimer Zeitung:
"Der beherrschende Eindruck, vor allem auch dieses Teils der vorgeführten Unterrichtsstunde, war die Gelöstheit und Zwangslosigkeit aller Bewegungen, die durch das Band des musikalisch angegebenen Rhythmus und der wohldurchdachten gymnastischen Formung zusammengehalten werden. Die Veranstaltung fand großes Interesse und lebhaften Beifall."
Im November 1932 meldete sich Frieda Ursula Back nach Berlin-Wilmersdorf ab und verstarb dort am 3. Oktober 1945. Ihre Nachfolgerin wurde Annemarie Fuss, die ab 1931 die Schule für Tanz und Körperbildung in Mannheim selbstständig weiterführte.
Literatur:
Schneider, Heiko: Wahrhaftigkeit und Fortschritt. Ernst Toch in Deutschland, 1919-1933, Mainz 2007.
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