Seuberts Verbindung zur Stadt Mannheim ergab sich durch die Heirat mit Julie Lauer im Jahr 1868. 1878 zog das Ehepaar mit seinen beiden Söhnen nach Mannheim ins Lauersche Anwesen M 5, 7 und gehörte schnell zur besten Gesellschaft der Stadt. Erkennbar ist dies schon an den Ehepartnern der beiden Söhne: Der älteste Sohn Max, Rittmeister im württembergischen Dienst und Rittergutsbesitzer, vermählte sich mit der Tochter des Landmaschinenfabrikanten Heinrich Lanz, Valentine; der jüngere Sohn, Oberamtmann Dr. jur. Fritz von Seubert, mit Elisabeth, einer Angehörigen der bekannten Mannheimer Bürgerfamilie Bassermann.
Das Lauersche Anwesen, 1910 (KF037194)
Nach dem Abschluss seiner militärischen Laufbahn wurde das ehrenamtliche Engagement in Mannheim für Seubert zum Mittelpunkt seines Lebens, dem er sich mit ganzer Energie und nicht zuletzt auch mit erheblichem finanziellen Einsatz zuwandte. 1885 wurde er Erster Beirat des Mannheimer Frauenvereins, eines 1849 gegründeten Zweigvereins des Badischen Frauenvereins. Dieser deckte die traditionell den Frauen des Bürgertums zugedachten Liebestätigkeiten ab, von der Fürsorge für Kriegsverletzte über die Einrichtung einer Krankenpflegestation für kranke Arme bis zur Heranbildung weiblicher Dienstboten. Das Amt der Präsidentin war einer Frau vorbehalten, die Leitung des Vereins und die finanzielle Oberhoheit hatte der Beirat inne, dem Seubert bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 1904 vorstand. Unterstützt von über 1.500 Mitgliedern organisierte der Frauenverein immerhin eine eigene Frauenarbeitsschule, drei Volksküchen, eine Säuglingsfürsorgestation und beschäftigte elf hauptamtliche Krankenschwestern.
Die Mitgliedschaft im 1859 gegründeten Mannheimer Altertumsverein war für Seubert mehr als nur gesellschaftliche Verpflichtung. Seit 1883 Vorstandsmitglied, übernahm er 1889 den Vorsitz und erweiterte das Tätigkeitsfeld des Vereins, der sich bislang auf Ausgrabungen konzentriert hatte. Die Vortragsreihen des Altertumsvereins wurden zu einer festen Institution, Ausstellungen ebneten den Weg zur Eröffnung des Stadtgeschichtlichen Museums, das letztendlich in den Aufbau des Schlossmuseums münden sollte, und mit den „Mannheimer Geschichtsblättern“ begann 1900 eine für die historische Forschung äußerst fruchtbare Ära. Seubert selbst trat mehrfach ans Rednerpult, im Jahr 1900 legte er einen Katalog der Münzen und Medaillen des Vereins vor. Als er 1912 nach einem Schlaganfall den Vorsitz niederlegte, wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Max von Seubert (KF000526)
Politisch nationalliberal eingestellt, gewann Seubert Ansehen auch über das Großbürgertum hinaus durch sein liebenswürdiges und bescheidenes Auftreten. Sein soziales Engagement wirkte glaubwürdig, zumal er erhebliche Mittel dafür einsetzte und auf Publizität keinen Wert legte. 1908 wurde Seubert von Großherzog Friedrich II. in den erblichen Adelsstand erhoben.
Nach dem Untergang der Monarchie verblasste die Erinnerung an den Ehrenbürger Max von Seubert in Mannheim; nur im Altertumsverein wurde sie aufrechterhalten. Sein Grab auf dem Hauptfriedhof, zunächst von der Familie gepflegt, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum Ehrengrab erklärt. Bei der Errichtung des Ehrenbürgerviertels in Feudenheim 1960 erinnerte man sich auch an Seubert und benannte eine Straße nach ihm.
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