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"Komm, ich erzähl dir was." - Mannheimer Geschichte(n) im Erzählcafé

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schwarz-weiß Foto von Schmuck am Weihnachtsbaum, das eine brennende Kerze, Kugeln und Lametta zeigt

Stadtgeschichte möglichst kurzweilig und niederschwellig zu vermitteln, ist eine Aufgabe vom MARCHIVUM | Mannheims Archiv, Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung. Dazu gehört es auch, Angebote zu konzipieren, die alle Menschen erreichen. Also auch jene, die aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr persönlich ins MARCHIVUM kommen können. So ist die Idee eines Erzählcafés in einer Mannheimer Pflegeeinrichtung entstanden.

Sebastian Steinert und Karen Strobel vom MARCHIVUM waren schon vorfreudig und gespannt gleichermaßen, als beide in der Woche vor Weihnachten in das Ida-Scipio-Heim in der Neckarstadt-Ost gingen, um mit den Bewohner*innen vor Ort sich über das Thema "Weihnachten" auszutauschen. Mit im Gepäck waren viele historische Fotos aus Archivbeständen, die unterschiedliche Aspekte des Festes zeigten und die zum gemeinsamen Erzählen anregen sollten.

Das Erzählcafé bot viel Raum für persönliche Geschichten, Foto: Ida-Scipio-Heim

"Welche Weihnachtslieder haben Sie früher in Ihrer Familie gesungen?", "Was hat der Nikolaus zu Ihnen gesagt?" oder "Wie haben Sie zuhause die Bescherung abgehalten?" waren einige der Fragen, zu denen sich die insgesamt 13 Senior*innen lebhaft ausgetauscht haben. Zudem gab es Lieder zum Mitsingen und Plätzchen zum Essen, um gemeinsam eine weihnachtliche Atmosphäre zu zaubern.

Heiligabend in der Familie, 1957, Fotonachlass: Pit Steiger & Gudrun Keese, MARCHIVUM

"Wir haben auf einem Bauernhof gelebt, und da gab es nur wenig Zeit, Weihnachten zu feiern, weil auch an den Festtagen die Tiere versorgt werden mussten", erzählte eine ältere Dame. Oder: "Die Bescherung war immer im Anschluss an die Kirche. Dazu kam immer die gesamte Familie bei uns zusammen", sagte eine andere. Ein Herr sprach auch von der sogenannten Kriegsweihnacht und wie aufgrund der Armut damals nur sehr wenig möglich war. Ein Highlight war dann immer ein Kaninchenbraten von einem Tier, das man selber aufgezogen hatte und das extra an Heilig Abend geschlachtet wurde. Und ein weiterer Mann erzählte, dass er von seinen Reisen in verschiedene Länder Weihnachtsschmuck mitgebracht hatte – eine bunte Vielfalt am Weihnachtsbaum.

Kinderweihnachtsfeier, um 1960, Fotonachlass: Heinz Bohnert & Walter Neusch, MARCHIVUM

So unterschiedlich wie die Geschichten, so unterschiedlich waren auch die Menschen, die am Erzählcafé teilnahmen. Am Ende wusste jede*r etwas zu erzählen. Die Erzählstunde verging wie im Flug. Dass allen Beteiligten dieses Angebot sehr gefallen hat, brachte eine Teilnehmerin gut auf den Punkt: "Ich freue mich schon auf das nächste Mal." Diese schöne Rückmeldung bietet Grund genug, ab sofort regelmäßig ein Erzählcafé im Ida-Scipio-Heim anzubieten.

Weihnachtliches Backen mit Kindern, um 1965, Fotonachlass: Heinz Bohnert & Walter Neusch, MARCHIVUM

Weitere Themen wie "Winter", "Fasching", "Frühling" oder "Ostern" sind schon geplant. Die Collection Wall in der MARCHIVUM-Ausstellung "Was hat das mit mir zu tun?", aus der die hier gezeigten historschen Bilder stammen, bietet mit ihren mehr als 5.000 Fotos aus der Zeit ab 1945 dazu auch genügend Anregungen.

alles zum Thema: Erzählcafé, Stadtgeschichte

Feuer im MARCHIVUM? Zum Glück nur eine Übung

Eine Verpuffung bei Reparaturarbeiten an der Lüftungsanlage im Keller, Rauchentwicklung bis ins oberste Stockwerk, eine Schulklasse im Magazinbereich in Panik … Ein Alptraum? Sicher, diesmal aber glücklicherweise nur das Szenario einer gemeinsamen Übung, die vor kurzem im MARCHIVUM zusammen mit den Freiwilligen Feuerwehren Feudenheim und Seckenheim, der Jugendfeuerwehr sowie den Rettungsdienst-Azubis und dem Notfalldarstellungsteam des Deutschen Roten Kreuzes Mannheim stattfand.

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Bunker-Geschichte(n) - eine neue Serie im MARCHIVUM-Blog

Während des Zweiten Weltkriegs boten in Mannheim 56 errichtete Hoch- und Tiefbunker ca. 130.000 Menschen Schutz vor den Bomben. Der Ochsenpferchbunker, in dem sich heute das MARCHIVUM befindet, ist dabei der größte Hochbunkern gewesen. Diese Kolosse aus vergangenen Tagen ragen mit vielen Geschichten und Fragen von der Vergangenheit ins Heute, in dem sogar aktuell wieder nach Schutzbauten gefragt wird. Grund genug also, den Bunkern in Mannheim und den Geschichten, die mit ihnen verbunden sind, eine eigene Serie zu widmen: die "Bunker-Geschichte(n)".

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